Schorren ist Althochdeutsch und bedeutet emporragen. Von diesem Wort hat der Schornstein seinen Namen. Als die Leute noch Althochdeutsch sprachen - vor mehr als tausend Jahren -, lebten die meisten Menschen in Deutschland in Einraumhäusern. Die Feuerstätte lag in der Mitte des einzigen Zimmers, und der Rauch stieg durch den Dachboden in den Himmel.
Weil der Hausbau immer weiter verbessert wurde, konnten Zimmer und Dachstuhl bald durch eine feste Zwischendecke voneinander getrennt werden. Das Haus hatte jetzt zwei Etagen, aber der Rauch konnte nicht mehr durchs Dach entweichen. Deshalb begann man im 11. Jahrhundert, aus Lehm und Holz Schornsteine zu bauen. Vorreiter dabei waren die Italiener. Dort gab es im 14. Jahrhundert sogar schon Rauchschlote aus Stein.
Ein Teil des Rauchs, der nach oben steigt, bleibt an den Wänden im Schornstein hängen. Die schwarzen Ablagerungen am Rand werden Ruß genannt und entstehen bei unregelmäßiger Verbrennung. Ein Schornsteinfeger reinigt diese Stellen etwa einmal im Jahr. So kann der Rauch besser entweichen, und das Brandrisiko wird gesenkt. Schornsteinfeger sind eine sehr stolze Zunft. Im Westen Italiens am See Lago Maggiore findet jährlich das internationale Schornsteinfegertreffen mit 1200 Teilnehmern statt.
(hplur)