Kritik eines Einzelnen

19. September: "Schulbuskosten spalten Kreis-CDU"

Jutta und Fritz Brettschneider:

Wir haben an dem Kreisparteitag der CDU in Bad Oldesloe teilgenommen. Wenn von einem Eklat oder gar von einer Spaltung der CDU gesprochen wird, so können wir dem in keiner Weise zustimmen. Es kam weder zu einem Aufsehen erregenden Ereignis noch zu einem Skandal (siehe Duden). Lediglich ein Parteimitglied hat beim Tagesordnungspunkt Aussprache Kritik geäußert. Was ist daran ein Eklat? Im Übrigen finden wir es skandalös, wenn ein Bürgermeister den Kreistag auffordert, Gesetze zu missachten. Hätte er den Kreistag aufgefordert, auf eine Änderung des Gesetzes im Landtag hinzuwirken, wäre das angemessen gewesen. Die geäußerte Kritik fand keine Unterstützung bei den Mitgliedern. So kann von einer Spaltung keine Rede sein.

Randbereich überdachen

14. September: "Ahrensburg diskutiert über den Rathausplatz"

Dr. med. Jürgen Schmidt, Ahrensburg:

Dass der Rathausplatz keine Augenweide ist, liegt nicht am Platz, sondern an der umliegenden Bebauung. Daran ist durch Überlegungen zur Bebauung des Platzes kaum etwas zu verbessern. Wenn man etwas ändern will, ist vor allem nach der städtebaulichen Funktion zu fragen. Die Erhaltung als Marktplatz ist zweifach geboten, als Einkaufs- und als urbane Kommunikationsmöglichkeit. Diese Funktionen könnten durch eine Teilüberdachung im Randbereich, nach Vorbild des Hamburger Rathausplatzes, unterstützt werden. Im Zusammenhang müsste der Fortfall der Parkplätze kompensiert werden. Aber haben wir in den nächsten Jahren überhaupt das Geld für derartige Lösungen?

Kein Geld für Straßen

19. August: "Ahrensburg drohen Straßensperrungen", 25. August: "Ahrensburgs Schuldenberg wächst um eine Million Euro"

Holger Kaiser, Ahrensburg:

Die Analyse des Finanzausschussvorsitzenden Christian Conring (CDU) ist zutreffend: "Wir unterhalten hier eine Infrastruktur, die wir uns nicht leisten können." Die logische Schlussfolgerung ist, dass alle Ausgaben, insbesondere die Investitionen, auf ihre zwingende Notwendigkeit überprüft werden müssen. Doch genau hier hakt es bei der CDU: Mit dem Ja zur Nordtangente wurde ein Projekt angestoßen, das nicht zwingend notwendig ist und die Stadt in den folgenden Jahren weit über vier Millionen Euro kosten wird. Das Geld für diese Investition hat die Stadt nicht. Es sind neue Kredite erforderlich. Außerdem wird zusätzliche Infrastruktur geschaffen, wo schon für die Unterhaltung der vorhandenen Infrastruktur kein Geld da ist. Auf der anderen Seite wurden Büchereigebühren eingeführt, die Parkgebühren erhöht und für den Parkplatz Alte Reitbahn neu eingeführt. Die Einnahmen sind Peanuts im Vergleich zu den Beträgen, die für die Nordtangente verschleudert werden. Bei der SPD sieht es kaum besser aus. Rafael Haase sagt: "Über Kita-Plätze reden wir aber bald nicht mehr, wenn wir bei den Straßen nichts tun." Der vermeintlichen Wirtschaftsförderung werden blind alle sozialen Themen untergeordnet.

Lärmschutz verhindert

31. August: "Zwei neue Gleise für die S 4"

René Schwartz:

Prognosen der Bahn besagen, dass mit einer festen Fehmarnbeltquerung sich die Zahl der Güterzüge von derzeit durchschnittlich 30 auf 115 pro Tag nahezu vervierfachen wird. Dies bedeutet für den Kreis Stormarn, dass während der Betriebszeit alle zehn Minuten ein Güterzug durch Reinfeld, Bad Oldesloe, Bargteheide, Ahrensburg und weitere Gemeinden poltern wird. Auf den erforderlichen Lärmschutz muss jedoch zumindest ein Teil der Ahrensburger Bevölkerung verzichten, da Platz für die neuen Gleise der S 4 vorgehalten werden soll. Die Bilanz der S 4 wird lauten: 450 Millionen Euro Kosten für eine verschlechterte Verbindungsqualität nach Hamburg bei gleichzeitig erheblich erhöhter Lärmbelastung.

Die Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten.

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