Demo zu Mängeln an Schulen und Kitas löst Reaktionen aus

Bad Oldesloe. Stormarner Politiker beurteilen den Protest, zu dem die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) unter dem Motto "Schulen und Kitas in Not" aufgerufen hatte, unterschiedlich. Rund 50 Teilnehmer hatten auf der Hude in Bad Oldesloe Missstände an Stormarner Kindergärten und Schulen angeprangert. Die GEW will sich rechtzeitig vor der Landtagswahl im Mai 2012 Gehör bei den Politikern verschaffen.

Die Grünen unterstützen die Proteste. "Wir begrüßen die Aktion, die auf Missstände im Bildungsbereich aufmerksam machen will", sagt Kreisvorstandsmitglied Hartmut Jokisch. Er kündigt an, die Forderungen nach besserer personeller und materieller Ausstattung ins Grünen-Wahlprogramm aufzunehmen. Das Geld könnte beim Bau der Fehmarnbelt- und der Elbquerung an der A 20 gespart werden. Jokisch: "Statt das Geld dort aus dem Fenster hinauszuwerfen, wollen wir es lieber in die Bildung investieren." Der demografisch bedingte Schülerrückgang müsse dazu führen, nicht nur Schulden abzubauen, sondern für eine bessere Fachkräfteversorgung und mehr Daueranstellungen zu sorgen.

Die CDU ist anderer Meinung. Vor dem Hintergrund, das Minus von einer Milliarde Euro bis 2020 komplett abbauen zu müssen, sei es vertretbar, den Status Quo beim Lehrer-Schüler-Verhältnis beizubehalten, so der Ahrensburger Landtagsabgeordnete Tobias Koch. Er sagt: "Bei rückläufigen Schülerzahlen haben wir momentan den höchsten Lehrerstand aller Zeiten erreicht. Mehr geht nicht, ohne andere Bereiche zu beschneiden."

Koch weist auf die Erhöhung des Betriebskostenzuschusses für Kitas um zehn Millionen auf insgesamt 70 Millionen Euro hin. "Der Kita-Förderungsbetrag soll zukünftig an Tarif- und Preissteigerungen angepasst werden", sagt Koch.

Die GEW hat alle Wähler aufgefordert, die Wahlversprechen der Landtagskandidaten mit den erhobenen Forderungen abzugleichen. Die Bürger sollten darauf achten, welche Forderungen Beachtung finden.