Bürgerstiftung und Ärztenetz zeichen die Einrichtung in Steinburg-Stubben aus, weil sie viel Wert auf gesunde Ernährung und Bewegung legt

Ahrensburg. Wochenlang hatten die Juroren sich beraten und die Projekte genau unter die Lupe genommen. Elf Kandidaten standen in der engeren Auswahl. Besonders überzeugt hat schließlich das Projekt, das sich an den jüngsten Teil der Bevölkerung wendet. Am Dienstagabend verkündete die Jury ihre Entscheidung: Die Kindertagesstätte (Kita) Steinburg-Stubben ist der Gewinner des Stormarner Gesundheitspreises 2011.

Zum ersten Mal schrieben das Ärztenetz Ahrensburg (ÄNA) und die Bürgerstiftung Region Ahrensburg in diesem Jahr den Preis aus. Mit Projekten zur Gesundheitsprophylaxe und Nachsorge hatten sich Gruppen, Vereine und Initiativen aus dem gesamten Kreis beworben. Nach wochenlanger Auswertung der Projekte durch die Jury war es nun soweit: In der historischen Turnhalle der Stormarnschule in Ahrensburg erhielt die Kita des deutschen Roten Kreuzes den mit 3000 Euro dotierten Preis. Die Initiatorinnen Anja Janßen, Rilana Schrader und Ute Török nahmen den Scheck entgegen.

Michael Eckstein, Vorstand der Bürgerstiftung Region Ahrensburg, überreichte den Preis gemeinsam mit dem ÄNA-Vorstand Dr. Martin Bues, Hand- und Unfallchirurg in Ahrensburg, und dem Landesgesundheitsminister Heiner Garg (FDP). Der Minister lobte in seiner Rede den ehrenamtlichen Einsatz aller Beteiligten. "Eine demokratische Gesellschaft zeichnet sich durch das Engagement ihrer Bürger aus", sagte Garg. In Ahrensburg werde eine "Kultur der persönlichen Verantwortungnahme" gelebt. Und weiter: "Ehrenamt schafft es hier, dass Solidarität keine Floskel ist, sondern eine reale Erfahrung."

Heiner Garg hob in seiner Ansprache hervor, dass jede der elf nominierten Initiativen auf dem Ziel der Gemeinnützigkeit aufbaue. "Mit den eingereichten Projekten werden alle Altersgruppen angesprochen. Außerdem ist von Prophylaxe bis Nachsorge jeder Bereich dabei", sagte der Landesgesundheitsminister.

Die Gewinnerinnen waren glücklich über die Auszeichnung. "Wir waren sehr überrascht und haben uns wahnsinnig gefreut", sagte Rilana Schrader nach der offiziellen Feier. Ihre Kollegin Ute Török fügte hinzu: "Es ist ganz toll, dass wir gewonnen haben. Wir wollen mit dem Preisgeld viel in unserer Kindertagesstätte bewirken."

Das Konzept, mit dem sich die Kita um den Gesundheitspreis beworben hatte, besteht aus einem dreiteiligen Maßnahmenkatalog. Unter dem Motto "Alle an einen Tisch" essen die Kinder in der Einrichtung jeden Tag morgens und mittags gemeinsam - immer gesund und wenn möglich biologisch. So stehen auf dem Speiseplan der Kleinen unter anderem Vollkornbrot, Müsli, rohes Gemüse und einmal in der Woche selbst gebackenes Brot und Brötchen. Die anderen beiden Teile des Konzepts heißen "Gesundheitsvorsorge und Gemeinsinn" und "Bewegung macht Spaß". "Ein Bewegungsbereich ist für die gesunde Entwicklung der Kinder extrem wichtig", sagte Anja Janßen, die die Kita seit 2007 leitet.

Von dem Preisgeld möchten die Gewinnerinnen einen rund 20 Quadratmeter großen Bewegungsraum einrichten. Für die Umsetzung arbeiten sie mit der Lübecker Firma Ullewaeh zusammen, die mit ihren Turnelementen auf Therapie- und Kindergartenbedarf spezialisiert ist. "An einem Schienensystem möchten wir bewegliche Schaukeln und Seile anbringen", erzählte Ute Török. Zudem sei eine schräge Kletterwand geplant. "Mit dem Preisgeld können wir noch in diesem Jahr mit der Umsetzung unserer Pläne loslegen", sagte Anja Janßen erfreut. "So haben die Kinder auch gleich etwas davon."

Die Jury beurteilte die eingereichten Projekte unter verschiedenen Kriterien. Dazu zählten unter anderem die Ausrichtung des Projektes auf das Gemeinwesen, die Stärkung der Eigenverantwortung der Beteiligten und die Nachhaltigkeit. "Auch wenn alle Projekte das Zeug zum Gewinnen gehabt hätten, setzt sich die Kita Steinburg-Stubben in diesen Bereichen besonders ein. Wir sind froh, dass dieses Engagement belohnt wird", sagte ÄNA-Mitglied Dr. Grit Jendral, Augenärztin in Ahrensburg, in der Laudatio. Und weiter: "Die Initiatorinnen geben den Kindern die Möglichkeit, besonders früh zu lernen, auf ihre Gesundheit zu achten."

Als Anerkennung für ihren Einsatz überreichte Michael Eckstein allen nominierten Kandidaten eine Urkunde. "Wir möchten das Engagement aller Teilnehmer für die Gesundheit in unserer Region würdigen", sagte Eckstein in seiner Ansprache. Ziel des Gesundheitspreises sei es, beispielhafte Projekte auszuzeichnen. "So soll die Eigenverantwortung der Bürger für die Gesundheit gestärkt werden", erklärte der Vorstand der Bürgerstiftung weiter.

Als Gäste geladen waren zu der Preisverleihung unter anderem auch die Bürgermeister Michael Sarach aus Ahrensburg und Henning Görtz aus Bargteheide. Sie gratulierten Anja Janßen und ihren Mitstreiterinnen zum erfolgreichen Projekt. Auch die anderen Kandidaten gönnten den Kita-Leiterinnen ihren Sieg. So sprach unter anderem Evelyn Böttger von der Frauen- und Mädchenberatungsstelle BEST in Ahrensburg ihre Glückwünsche aus. Neben den 3000 Euro Preisgeld erhalten die Leiterinnen der Kita von den Organisatoren weitere Hilfe bei der Umsetzung ihres Projekts.