Holocaust-Überlebender ruft Großhansdorfer Schüler auf, sich gegen Nazis starkzumachen

Großhansdorf. "Alle Russen mussten sich in Reihen aufstellen, die Juden wurden aussortiert, in den nahen Wald geschleppt und dort erschossen. Ich konnte die Schreie hören und wusste: Mit jedem Schritt kam ich dem Tod näher." Es ist unvorstellbar, was der 87 Jahre alte Sally Perel im Emil-von-Behring-Gymnasium in Großhansdorf berichtet. Die Schüler der Klassen zehn bis 13 sind gebannt, schockiert, betroffen. Sally Perel weiter: "Ich war 16 und wollte leben. Ich nutzte, halb ohnmächtig vor Angst, einen glücklichen Moment, ließ alle Papiere fallen und vergrub sie mit dem Stiefelabsatz." Sally Perel trug fortan die Uniform des Nazis und überlebte. Doch seine Familie wurde ausgelöscht. "Ich war Hitlerjunge Salomon" heißt sein Buch über die Zeit.

Nach 63 Jahren im Exil ist er froh, wieder in Deutschland zu sein, "Als freier Mensch, als geladener Gast." Die Vorsitzende der Fachschaft Geschichte, Gina-Jo Rehbein, hatte den Vortrag organisiert. Perels Appell: "Tut alles, damit sich das nicht wiederholt. Gebt das weiter an die nächste Generation."