Stormarnschule wünscht sich, dass die neue Cafeteria noch dieses Jahr fertig wird

Ahrensburg. Der alte Gebäudeteil ist abgerissen. Das Fundament für den neuen Trakt ist geschüttet. Die Versorgungsleitungen sind in der Erde: Es geht voran mit dem Bau der Pausenhalle für die Ahrensburger Stormarnschule, die auch als Cafeteria dienen wird. Keiner freut sich mehr darüber, als Direktorin Michaela Witte. "Ich bin die Baufrau", sagt sie schmunzelnd, schnappt sich den Helm und schaut wie fast jeden Tag nach, ob alles klappt. Wenn's sein muss, klettert sie auch mal hoch und verschafft sich einen Überblick über den Stand der Arbeiten. Sie ist ungeduldig, denn lang genug hat es gedauert, bis es überhaupt losging.

Jahrelang wurde um das Vorhaben gerungen. Kein Wunder. Der Bau schlägt mit 1,9 Millionen Euro zu Buche. Ein beachtlicher Betrag, vor allem angesichts der defizitären Haushaltslage. Kämmerer Horst Kienel: "Allein in diesem Jahr tut sich eine Deckungslücke von 3,3, Millionen Euro auf." Mehr als einmal wurde der Bau der Cafeteria daher verschoben. "Aber nun ging es nicht mehr", sagt Hanno Krause, Leiter des Fachbereichs Bildung, Sport, Kultur und soziale Einrichtungen, "das war eine längst überfällige Maßnahme."

Er spricht den Kochmüttern aus der Seele, die sich um das Wohl von 900 Schülern kümmern und sie täglich in kleinen Kellerräumen mit Essen versorgen. "Ich helfe bei der Ausgabe und beim Abwasch", sagt Gabriele Weinreich. Sie kennt die Enge und den Lärmpegel, wenn der Ansturm einsetzt. Vor einigen Jahren wurde der Fahrradkeller mit dazu genommen. Die Lösung war das nicht. "Es ist gut, dass jetzt neu gebaut wird", sagt Gabriele Weinreich, die auch im Vorstand des Anfang 2010 gegründeten Cafeteria-Vereins ist.

Dass die Essensversorgung überhaupt funktioniert, ist einem gut eingespielten Team zu verdanken. 120 Kochmütter sind in wechselnden Schichten im Einsatz und trotzen den widrigen Bedingungen. Hanno Krause: "Es ist ein hoch engagiertes Team und zugleich ein unzumutbarer Zustand."

Der Neubau verändert die Situation radikal: Künftig wird nicht im Keller gekocht und gegessen, sondern in einem lichtdurchfluteten Raum, der rundum verglast ist. "Die Fenster sind von hinten in Hellblau und Hellgrün lackiert", sagt der Kieler Architekt Arne Magnussen. Der Boden des 150 Quadratmeter großen Saals wird anthrazitfarben gefliest. Die Farbe der Möbel ist noch nicht entschieden. Es gibt noch Beratungsbedarf, denn der Raum soll ein Mehrzwecksaal werden: Cafeteria, Pausenhalle und Konzertfoyer für den Eduard-Söring-Saal.

"Der wurde in den Achtzigerjahren gebaut. Und von Anfang an war ein Foyer geplant", sagt Karl-Heinz Färber, der zweite Vorsitzende des Vereins Theater und Musik, "aber wie das so ist, das Vorhaben wurde immer wieder auf Eis gelegt." Bald können die Abonnenten des Vereins in den Konzertpausen wirklich Luft schnappen. Bislang war schon der Versuch, sich durch die Enge zu den Toiletten durchzuschlagen, pausenfüllend.

Auch Schulkonzerte werden im Eduard-Söring-Saal gegeben, und das Jugend-Sinfonieorchester tritt hier auf. Dirigent und Musiklehrer Michael Klaue: "Es ist das erste Mal in der Geschichte der Stormarnschule, dass es einen Raum für die Pausen während der Konzerte geben wird." Die Direktorin geht noch einen Schritt weiter: "Vielleicht bekommen wir jetzt auch das Schleswig-Holstein Musik Festival hierher." Der Eduard-Söring-Saal zählt zu den besten in ganz Norddeutschland. Witte: "Und ein neuer Flügel steht auch drin."

Noch sieht die Chefin der Stormarnschule allerdings nur eine große Baustelle, und das direkt auf dem Schulhof. Die Frage der Sicherheit stehe da jeden Tag ganz oben. Als jetzt der Kran kam, um das Wellblechdach auf den Zwischentrakt zu heben, sollte eigentlich das Sportfest ausgetragen werden. "Wir haben das abgesagt", sagt die Direktorin. Hausmeister Rudi Wolfrath: "Zum Glück benehmen sich die Schüler vorbildlich." Dennoch müsse dieser Zustand so schnell wie möglich beendet werden. Witte: "Im Dezember haben wir Hundertjahrfeier. Es wäre zu schön, wenn bis dahin alles fertig wäre."