Stadtbibliothek ist bei Kundenorientierung besonders gut

Bad Oldesloe. Die Stadtbibliothek Bad Oldesloe belegt im vom Deutschen Bibliotheksverband koordinierten Bibliotheksindex (BIX) den sechsten Rang in ihrer Kategorie. Der BIX ist ein freiwilliges Vergleichsinstrument, das die Leistungsfähigkeit öffentlicher Bibliotheken in Deutschland vergleicht. Grundlage sind die vier Kategorien Ausstattung, Kundenorientierung, Wirtschaftlichkeit und Entwicklungspotenzial. Eingeteilt nach der Einwohnerzahl der jeweiligen Gemeinde oder Stadt lassen sich so die Leistungen der Bibliotheken gegenüberstellen.

Die Oldesloer Stadtbibliothek, die ihre Ausleihzahlen in den vergangenen 15 Jahren mehr als verdoppeln konnte, erreicht in ihrer Klasse von 15 000 bis 30 000 Einwohnern bei 37 teilnehmenden Bibliotheken den sechsten Rang. "Vor allem aber freut uns der fünfte Platz in der Kategorie Kundenorientierung", sagt Jens Geißler, Leiter der Oldesloer Bücherei. Es wird beurteilt, ob die Bedürfnisse der Kunden richtig eingeschätzt werden. Konkret gemessen werden die Jahresöffnungszeiten, die Zahl der Entleihungen und der Besuche, jeweils bezogen auf die Einwohner.

Während die Oldesloer in den Kategorien Wirtschaftlichkeit und Entwicklungspotenzial im oberen Mittelfeld liegen, belegt sie bei der Ausstattung einen der hinteren Plätze. Die Indikatoren sind hier unter anderem Medienangebot je Einwohner und Mitarbeiter je 1000 Einwohner. In Bad Oldesloe kommen auf einen Mitarbeiter 5000 Einwohner, in anderen Bibliotheken sind es nur 2000 Einwohner. "Unser Medienbestand ist in der Tat eher zu klein, aber er steigt in der näheren Zukunft", sagt Jens Geißler.

Auch bei der Zahl der Neuanschaffungen sieht Geißler noch Verbesserungsmöglichkeiten. Insgesamt möchte er die Bedeutung des Bibliotheksindexes "nicht überbewerten". Er begrüßt jedoch das Bestreben der Bibliotheken, "transparent und vergleichbar sein zu wollen". Der BIX schaffe Aufmerksamkeit bei Politik und Bürgern.

Andere Bibliotheken aus dem Kreis Stormarn nahmen nicht an dem Vergleich teil. Unter den vier weiteren untersuchten Bibliotheken aus Schleswig-Holstein schnitt Norderstedt mit einem dritten Platz in seiner Größenklasse erfreulich ab.