Fünf Millionen Euro teure Anlage soll Anfang 2013 fertig sein

Trittau. Der Biomüll aus Stormarn und dem Nachbarkreis Herzogtum Lauenburg wird künftig in Trittau verarbeitet. Dort wird das Abfallwirtschaftszentrum Trittau (AWT) eine Vergärungsanlage bauen. Anfang 2013 soll sie in Betrieb gehen. Die Firma AWT, die den Auftrag der beiden Kreise bekommen hat, gehört zu gleichen Teilen der Bergedorfer Buhck-Gruppe und dem Entsorgungsriesen Remondis. Mit der neuen Anlage soll die Gebühr für die braune Tonne in Stormarn deutlich sinken.

Bislang wird der Inhalt der Tonnen in zwei Kompostwerke gebracht. Das eine steht in Trittau und gehört der AWT, das andere steht in Tangstedt und gehört der Hamburger Stadtreinigung. Doch die Lieferverträge der Abfallwirtschaft Südholstein (AWSH) mit den beiden Werken laufen aus - der Trittauer Ende 2012, der Tangstedter Ende 2015. Das Kommunalunternehmen AWSH, das die Müllabfuhr in Stormarn organisiert, ist durchaus froh darüber. Denn sie muss viel Geld für die Kompostierung bezahlen. In Trittau sind es 84 Euro pro Tonne, in Bützberg gar 150 Euro. Mit der neuen Anlage sind diese Zeiten vorbei. In der Ausschreibung war eine Preisgrenze von 60 Euro pro Tonne genannt worden. "Die ist auch eingehalten worden", sagt Dennis Kissel, der AWSH-Geschäftsführer. Er rechnet deshalb damit, dass die Müllgebühren um etwa zehn Prozent sinken werden, sobald die Anlage in Betrieb geht.

Die Vergärungsanlage entsteht auf dem Gelände des Kompostwerks. Bei der Vergärung entsteht Gas, aus dem Strom gewonnen wird. Ein Beitrag zum Klimaschutz, denn dadurch werden pro Jahr etwa 3000 Tonnen Kohlendioxid eingespart. Mit der Abwärme sollen unter anderem die benachbarte Diskothek Fun-Parc beheizt werden.

Die Anlage wird zwischen fünf und sechs Millionen Euro kosten. Die Technik ist anspruchsvoll. Anders als herkömmliche Biogasanlagen, die ausschließlich mit Mais gefüttert werden, muss eine Biomüllvergasungsanlage eine Menge unterschiedlicher organischer Materialien verarbeiten können. Auch ein paar anorganische Störstoffe sollten möglichst klaglos geschluckt werden. "In den braunen Tonnen ist immer mal etwas drin, was da nicht hineingehört", sagt Dennis Kissel. "Zum Beispiel Plastiktüten, Blumentöpfe oder das berühmte Küchenmesser. Das kann man nicht vorher heraussortieren. Das wird alles mit vergoren und dann kompostiert. Erst danach kann es herausgesiebt werden."