Campingplatz Bredenbeker Teich droht das Aus. Auch Golf-Clubs in Ahrensburg und Ammersbek betroffen

Ahrensburg/Ammersbek. Die Idylle am Bredenbeker Teich trügt dieser Tage. Rings um den im Westen der Stadt Ahrensburg gelegenen See herum herrscht Unruhe: Jan Schwarzkopff, noch relativ neuer Eigentümer des Geländes, hat überraschend die mit den Anrainern geschlossenen Pachtverträge zum Jahresende gekündigt. Betroffen sind der Verein Campingplatz Bredenbeker Teich am Nordufer, der auch das beliebte Strandbad betreibt, sowie die Golf-Clubs Hamburg-Ahrensburg am Ostufer und Hamburg-Walddörfer im Norden.

Dem Campingplatz mit Strandbad droht nun das Aus, die Fläche liegt komplett auf Schwarzkopffs Grund und Boden. Es wäre das Ende einer Institution. Die Camper sind seit mehr als 50 Jahren am "Bredsche" zu Hause, die Badestelle existiert noch länger. Der Vereinsvorstand hält sich bisher bedeckt. "Kein Kommentar", heißt es. Offenbar überwiegt die Hoffnung, noch mit Jan Schwarzkopff ins Gespräch zu kommen und eine Einigung zu erzielen.

Das haben unterdessen schon andere versucht. Einer von ihnen ist Hamburgs ehemaliger Bürgermeister Henning Voscherau, Präsident des Golf-Clubs Hamburg-Walddörfer. Aber Teich-Eigentümer Schwarzkopff habe auf mehrfache Gesprächsgesuche nicht reagiert, sagt Klubmanager Axel Roeb. Der Verein ist von der Kündigung nur indirekt betroffen, er zieht Wasser aus dem See, um die Grünflächen zu beregnen. "Das läuft über den Campingplatz", sagt Roeb, der die Kündigung als "sehr bedrohlichen Akt" bezeichnet. "Jetzt müssen Alternativen gefunden werden", sagt er.

Auch der Ahrensburger Golf-Club zieht Wasser aus dem See. Und: Das elfte Grün sowie der zwölfte Abschlag liegen auf Schwarzkopffs Gelände. "Der Eigentümer hat uns mitgeteilt, dass er den bis Ende 2018 geschlossenen Pachtvertrag bereits zum Jahresende 2011 kündigt", sagt der Vorsitzende Jürgen Wahl. Der Vorstand habe den Sachverhalt von zwei Anwaltskanzleien prüfen lassen. Beide seien zu dem Ergebnis gekommen, dass die Kündigung unwirksam ist. Herr Schwarzkopff habe sich "leider jeglichen Versuchen einer Kontaktaufnahme verweigert".

Jan Schwarzkopff ist ein Enkel des aus Bremen stammenden Holzkaufmanns Wilhelm Gratenau, der den Bredenbeker Teich in den 1920er-Jahren der Familie von Schimmelmann abgekauft hatte. Er mag dabei zunächst an Fischzucht gedacht haben, doch es kam anders. In einem im Ahrensburger Stadtarchiv abgelegten Aufsatz schreibt der bekannte Heimatkundler Heinz Waldschläger: "Seine Pläne waren für die damalige Zeit neuartig. Er wollte für die Stadtbevölkerung mehr als nur 'das größte Strandbad Deutschlands', sondern einen Erholungs- und Freizeitpark schaffen. Selbstverständlich lässt sich die von ihm erstellte Anlage nicht mit den jetzigen Massenvergnügungsstätten vergleichen, sie ist aber eine durchaus beachtenswerte Vorläuferin."

Was Gratenaus Enkel - ihm gehören schätzungsweise 45 Hektar Teich- und 30 Hektar Forstfläche - mit dem Areal vorhat, ist bislang unbekannt, ebenso seine Motivation für die Kündigung der Pachtverträge. Auch für eine Anfrage dieser Zeitung ist Jan Schwarzkopff nicht erreichbar gewesen.

Ahrensburgs Bürgermeister Michael Sarach hingegen stehe im Kontakt mit dem Eigentümer, sagt die Sprecherin der Stadtverwaltung, Birgit Reuter. Dabei geht es allerdings ganz offensichtlich nicht um die jetzt ausgesprochenen Kündigungen, die einzig das privatrechtliche Verhältnis zwischen Verpächter und Pächtern betreffen.

Auch Sarachs Ammersbeker Amtskollege Horst Ansén sagt: "Insbesondere für die Camper ist das sicherlich eine ganz wichtige Geschichte. Aber es ist das Recht des Eigentümers, die Verträge zu kündigen." Beiden Kommunen, Ahrensburg wie Ammersbek, geht es nun darum, den Bredenbeker Teich als Naturerlebnisraum attraktiver zu machen. Mit im Boot: der Verein Aktivregion Alsterland.

Dazu Rathaussprecherin Reuter: "Die Flächen sind aus Sicht der Gemeinde Ammersbek und der Stadt Ahrensburg von übergeordneter Bedeutung und haben großes Entwicklungspotenzial. Ziel ist es, das Potenzial anhand einer Konzept- und Machbarkeitsstudie aufzuzeigen und Projektpartner aus dem privaten Bereich zu gewinnen." Was das genau bedeutet, lässt sie offen.

Der Ahrensburger Umweltausschuss berät am Mittwoch kommender Woche.

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