Nach Machtkampf bemüht sich Wandsbeker Tobias Hagen weiter um Mitgliedschaft im Ortsverband

Barsbüttel. Volkmar Dietel, 68, ist neuer erster Vorsitzenden des CDU-Ortsverbandes in Barsbüttel. Der Gemeindevertreter und Kreistagsabgeordnete wurde letzten Mittwoch mit großer Mehrheit von 27 zu neun Stimmen gewählt. Dietel führte den Ortsverband bereits von 1989 bis 2007. Gleichberechtigte Stellvertreter sind Gerd Nutbohm und Wolfgang Böckmann. Schatzmeister blieb Burkhard Storch. Beisitzer sind Anja Fritsch, Jan Rautenberg, Jürgen Hoffmann und Hans-Walter Henningsen.

Die Wahl war vorgezogen worden, nachdem der CDU Nachwuchs-Politiker Tobias Hagen, 32, verkündet hatte von Hamburg-Wandsbek nach Barsbüttel wechseln zu wollen, um im November für den Vorsitz der Barsbütteler CDU zu kandidieren. Der bisherige Vorstand trat zurück, um die "feindliche Übernahme" (Volkmar Dietel) abzuwehren. CDU-Ortsverein und Kreisverband lehnten den Mitgliedsantrag des Barsbüttelers Hagen und eines Teils seiner Hamburger Unterstützer ab und hießen nur die Neumitglieder aus Stormarn willkommen. Tobias Hagen beschwerte sich über die Ablehnung seines Mitgliedsantrags beim Landesverband und versuchte laut Volkmar Dietel die Neuwahl bis zuletzt zu verhindern. So habe es in der Mitgliederversammlung auch den Antrag gegeben, die Wahl zu vertagen, dies sei jedoch mit großer Mehrheit abgelehnt worden. Danach hätten Hagens Unterstützer, zu denen auch der ehemalige Fraktionsvorsitzende Peter Hufenbach gehören soll, den Saal verlassen.

Inzwischen ist beim Barsbütteler CDU Ortsverband, der durch die von Tobias Hagen geworbenen Neumitglieder von 63 auf 77 Mitglieder anwuchs, schon wieder der erste Austritt eines neuen Mitglieds eingegangen. Tobias Hagen hat Volkmar Dietel per E-Mail zur Wahl gratuliert. Nach wie vor will der 32-Jährige Mitglied des CDU Ortsverbandes in Barsbüttel werden, und hofft dazu auf die Entscheidung des CDU-Landesverbandes, die Mitte September fallen soll. "Danach sehen wir weiter.", sagte er dieser Zeitung. Dass die Landes-CDU gegen das Votum ihres Orts- und Kreisverbandes vorgeht, halten die Barsbütteler indes für nicht wahrscheinlich.