Niedrige Temperaturen und wenig Sonnenstunden vermiesen Stormarner Freibädern die Bilanz

Ahrensburg. Viele Stormarner Freibäder ziehen die Konsequenzen aus einer für sie enttäuschenden Badesaison und verzichten wegen schlechter Wetteraussichten auf eine Öffnung ihrer Bäder im September. Insgesamt ist der Sommer zu nass und zu kalt. Mit durchschnittlich knapp 16 Grad Celsius im Jahr 2011 war Schleswig-Holstein das kühlste Bundesland Deutschlands. Zwar war die Niederschlagsmenge nicht so hoch wie in Mecklenburg-Vorpommern, wo es diesen Sommer so viel regnete wie noch nie seit Beginn der Wetteraufzeichnungen (428 Liter je Quadratmeter statt durchschnittlich 187). Doch mit 388 Litern Niederschlag pro Quadratmeter landete Schleswig-Holstein auf Platz zwei der regenreichsten Bundesländer, wie der Deutsche Wetterdienst mitteilte.

Und auch die Sonne schien im nördlichsten Bundesland weniger als im Durchschnitt, nämlich 525 Stunden statt 645 Stunden im Mittel. Die Auswirkungen dieses schlechten Wetters bekommen die Freibäder in Stormarn zu spüren. Sie verzeichnen deutlich weniger Gäste, was Umsatzeinbußen bedeutet. Das Freizeitbad Bargteheide besuchten in der Saison 2010 rund 75.000 Badefreunde. "Bis zum 31. Juli diesen Jahres kamen jedoch erst knapp 31.500 Gäste", wie Detlef Müller von der Bargteheider Stadtverwaltung berichtet. Im August blieb aufgrund des durchwachsenen Wetters ein Besucheransturm aus, sodass insgesamt von einem signifikanten Besucherrückgang die Rede sein könne. Auch das Naturbad Südstrand in Großensee meldet "bisher deutlich weniger" Besucher, auch wenn konkrete Zahlen noch nicht vorliegen würden. Weil andauernd heiße Temperaturen zu Beginn des Monats September nicht in Aussicht stehen, die zu Saisonschluss noch einige Badegäste anlocken könnten, haben viele Freibäder wie das Schönaubad in Trittau entschieden, ihre Tore nach diesem Wochenende zu schließen. Im Juli 2010 kamen noch rund 15.000 Gäste ins Freibad nach Trittau, ein Jahr später im gleichen Zeitraum jedoch nur noch knapp ein Drittel. Vor allem das wechselhafte und unbeständige Wetter macht den Freibädern zu schaffen. "Ein wärmerer Tag reicht nicht aus, um die Menschen in die Freibäder zu locken", sagt Susanne Diedrich vom Schönaubad Trittau. Andauernde Schönwetterphasen seien dazu nötig.

"Die Leute sind nicht spontan", konstatiert Diedrich. Von Kühle und Regen profitiert haben hingegen Bäder, die neben einem Außenschwimmbereich über ein integriertes Hallenbad verfügen: Holger Kehl, Betriebsleiter des Freizeitbades Reinbek, freute sich in den "letzten fünf Wochen über 25 Prozent höhere Besucherzahlen", die ihm das kühle und regnerische Wetter bescherte. Die Freibäder seien in diesem Zeitraum "keine Konkurrenz" gewesen.