Willinghusen feiert erstes “White Picknick“, ein Straßenfest mit Kleiderordnung
Barsbüttel. Gläserklirren und fröhliches Stimmengewirr schallen aus der Drift in Willinghusen. In der kleinen Seitenstraße des Barsbütteler Ortsteils ist eine 50 Meter lange Festtafel aufgebaut, an der in sommerlichem Weiß gekleidete, fröhliche Menschen sitzen. Rund einhundert Willinghusener feierten hier am Sonnabend ein ganz besonderes Nachbarschaftsfest, ein "White Picknick". "Wir haben uns vom dem 'White Dinner' in Hamburg inspirieren lassen", sagt Organisator Klaus-Peter Leiste. Für ihn und seine Mitstreiterinnen, Marika Lange und Heike Flemming, ist das Spätsommerfest ein toller Erfolg.
Dabei waren längst nicht alle Eingeladenen erschienen. Die Organisatoren hatten mehrfach Handzettel mit Einladungen im Ort verteilt und an vielen Haustüren geklingelt, doch es gab auch Absagen. Das erste Septemberwochenende ist für viele noch Urlaubszeit, und parallel gab es in der Gemeinde noch andere Feiern. Nach dem gelungenen Auftakt soll das "White Picknick" im nächsten Jahr aber auf jeden Fall wieder stattfinden, sagen die Organisatoren. "In Hamburg waren es beim ersten Mal auch nur 300 Gäste. Beim nächsten Mal kamen 3000", sagt Klaus-Peter Leiste.
Die drei Willinghusener sind ein eingespieltes Team und haben schon früher zusammen für ihre Kinder Spielstraßenfeste und Schulfeiern organisiert. "Wir sind ein ganz enger Freundeskreis von 16 Leuten" sagt Marika Lange. Über das "White Dinner" hätten sie letztes Jahr in der Zeitung gelesen, und Klaus-Peter Leiste sei gleich Feuer und Flamme gewesen für die Idee, erzählt Heike Flemming . Der pensionierte Wasserschutzpolizist, der sich heute im Vorstand der Polizeigewerkschaft engagiert, sitzt auch im Festausschuss der Freiwilligen Feuerwehr Willinghusen und organisiert dort alljährlich den Silvesterball. Er beantragte im letzten Winter das Nachbarschaftsfest samt Straßensperrung bei der Gemeinde und lud auch den Bürgermeister mit ein. Dass sie ein derartiges Glück mit dem Spätsommerwetter haben würden, hätte er damals nicht zu träumen gewagt.
Die Verwaltungsgebühr von 25 Euro hätte er lieber an den örtlichen Sportverein gespendet, doch das sei mit der Gemeinde nicht zu machen gewesen. "Da war ich enttäuscht, wir machen ja kein kommerzielles Fest. Es ist doch zum Wohle der Gemeinde, dass Nachbarn sich besser kennen lernen."
Carina und Edgar Hahn feierten beim "White Picknick" ihren 29. Hochzeitstag. "Besser als mit den ganzen Freunden und Nachbarn kann man das doch gar nicht feiern", sagte die Willinghusenerin lächelnd.
(bmo)