Der erste Teil der Bargteheider Westumgehung wird voraussichtlich sechs Monate eher fertig als angepeilt. Fortschritte bereits gut sichtbar.

Bargteheide. Der Fortschritt beim Bau des ersten Teils der Bargteheider Westumgehung ist bereits deutlich sichtbar. Seit April baut die Firma Eurovia an der 800 Meter langen Verbindung zwischen der Hamburger Straße (B 75) und der Alten Landstraße (L 225) in Bargteheide. "Mit der neuen Straße sollen die innerörtlichen Straßen entlastet werden", sagt Klaus Ebert, Mitarbeiter der Bargteheider Bauabteilung. Vor allem die Jersbeker Straße (K 56), Kruthorst und Eckhorst profitierten von der Westumgehung.

Thomas Neitzel und Rolf Sperling vom Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein (LBV-SH) führen die Aufsicht auf der Großbaustelle. "Während der gesamten Bauphase ist immer mindestens einer von uns auf der Baustelle vor Ort", sagt Thomas Neitzel. Der Vertrag zwischen der LBV-SH und der Baufirma Eurovia sieht vor, dass die Verbindungsstraße bis Juni 2012 fertiggestellt werden muss. "Wir rechnen momentan aber damit, dass die Straße bereits im Dezember dieses Jahres für den Verkehr freigegeben wird", so der Ingenieur.

Zunächst baute die Firma an der Kreuzung B 75/L 89 zwei neue Abbiegespuren, außerdem wurde die Ampelanlage erneuert. Neitzel: "Der Verkehr wird sich an dieser Stelle mit der Fertigstellung der Verbindungsstraße verändern, darauf stellen wir uns frühzeitig ein." An der B 75 entstehe des Weiteren eine neue Abbiegespur für die Fahrer, die aus Richtung Bargteheide kommend die Entlastungsstraße befahren wollen. An der L 225 wird eine neue Kreuzung gebaut. Dese ist bereits zur Hälfte fertig.

Die neue Straße besteht aus vier aufeinander liegenden Schichten. Sand bildet die unterste Schicht. "Wir haben 13 800 Kubikmeter grobkörnigen Boden eingebaut", sagt Thomas Neitzel. "Des Weiteren wurde eine Fläche von 13 000 Quadratmetern asphaltiert, dafür haben wir 4000 Tonnen Asphalt verwendet." Die oberste Schicht der Straße bildet die Asphaltdecke. "Die fehlt an der Verbindungsstraße noch, dafür verwenden wir zusätzliche 1500 Tonnen Asphalt."

Da die Straße auf Wasserschutzgebiet entsteht, werde eine Kunststoffdichtungsbahn benötigt. "Die zwei Millimeter dicke Schutzschicht verhindert das Versickern von Straßenwasser im Boden", erläutert Thomas Neitzel. Auf 12 000 Quadratmetern habe man die Kunststoffdichtungsbahn unter der Straße entlang verlegt. Damit aber noch nicht genug. "Für die Straßenentwässerung haben wir 1800 Meter Rohrleitungen verlegt", fügt Rolf Sperling hinzu.

Der erste Bauabschnitt kostet das Land voraussichtlich rund 2,4 Millionen Euro. "Diese geschätzte Summe deckt alles ab - vom Ankauf bis zur Bepflanzung der Fläche", sagt Thomas Neitzel. Vor Baubeginn habe man 5000 Kubikmeter Oberboden aufgenommen und gelagert. "Nun wird der Oberboden auf 13 000 Quadratmetern wieder angedeckt", sagt Neitzel. "Die Grasnarbe wird dann bepflanzt."

Laut Neitzel und Sperling kontrolliert das LBV-SH als Bauherr die Einhaltung des Vertrags zwischen Eurovia und dem LBV-SH. "Wir überwachen die Tätigkeiten auf der Baustelle, führen Kontrollen durch und protokollieren", sagt Neitzel. Außerdem sind beide Männer verantwortlich für die Zusammenarbeit mit den Anwohnern. "An uns wenden sich die Anlieger, wenn es Probleme oder Hinweise gibt", so der Bauaufsichtsleiter.

Eurovia hat den Bauauftrag bei einer öffentlichen Ausschreibung erhalten. "Die Firma hat sich im Wettbewerb durchgesetzt", sagt Thomas Neitzel. Neben der Straßenbaufirma sind noch zwei weitere Firmen am Bau der sieben Meter breiten Umgehungsstraße beteiligt. "Die Anforderungen der Großbeschilderung und der Signaltechnik können nur Fachfirmen bewältigen", sagt Thomas Neitzel.

Die Versorgungsleitungen seien unabhängig von diesen Firmen zu Beginn verlegt worden. "Dazu zählen Strom, Ab- und Trinkwasser sowie Gas. Im Grunde alles, was die Ver- und Entsorgung im Haus betrifft", sagt Thomas Neitzel.

Der einseitige Fahrradweg, der neben der neuen Straße verläuft, ist bereits fertig. "Der zwei Meter breite Weg verbindet die vorhandenen Fahrradwege an der B 75 und der L 225", sagt der Ingenieur. "Als Radfahrer hat man künftig also auch die Möglichkeit, die neue Verbindungsstraße zu nutzen." Am Knotenpunkt an der L 225 habe man während der Bauarbeiten Schilder aufgestellt. Die Fahrradfahrer werden dort aufgefordert, an der Baustelle vom Rad zu steigen. "Ärgerlich ist, dass viele Erwachsene sich nicht an die Vorschrift halten und Kindern damit ein schlechtes Vorbild sind", sagt Rolf Sperling.

Neben der Asphaltdecke müsse hauptsächlich noch der Knotenpunkt der neuen Verbindungsstraße an die B 75 fertiggestellt werden. Der Beginn des zweiten Bauabschnitts für die Westumgehung ist laut Bauamt auf Ende 2012 angesetzt.