Neuer Vorstand sichert Hilfe für Frauen und Mädchen mit Förderverein und Solidaritätsfest

Ahrensburg. Mit Gudrun Wramp und Ilona Ahlf geht für die Beratungsstelle für Frauen und Mädchen (Best) in Ahrensburg eine lange Suche zu Ende. Die beiden übernehmen die Aufgaben der ersten und zweiten Vorsitzenden, nachdem im April die alte Spitze zurückgetreten war. "Meine Aufgabe sehe ich zunächst darin, den Verein bekannt zu machen", sagt Gudrun Wramp. Die pensionierte Verwaltungsbeamtin, die zuletzt das Amt Bargteheide-Land leitete, wurde durch die Berichte über den Rücktritt ihrer Vorgängerinnen auf den Verein aufmerksam. "Ohne den Verein würde in Ahrensburg eine große Lücke klaffen", sagt sie. "Das ist meine Motivation." Die 68-Jährige kritisiert die Entscheidung des Landes, die Fördermittel zu streichen. "Da wurde nicht berücksichtigt, dass wir hier Aufgaben erfüllen, die sonst keiner übernehmen würde."

Vier Beraterinnen kümmern sich im Verein um Frauen oder Mädchen mit Problemen. "Der Schwerpunkt liegt bei Beziehungsproblemen, Trauerfällen und Essstörungen", sagt Beraterin Barbara Grallert. "Die Besonderheit bei uns ist, dass wir innerhalb von einer Woche einen Termin anbieten." Die Frauen arbeiten ehrenamtlich, obwohl sie professionelle Psychotherapeutinnen sind. Grundsätzlich ist die Beratung kostenlos. Frauen, die es sich leisten können, werden jedoch um einen Beitrag gebeten.

"Wir fungieren häufig als eine Art Überbrückung, weil das Warten auf eine Psychotherapie ein Jahr dauern kann", sagt Ilona Ahlf. Die zweite Vorsitzende hat auch den Vorsitz über den jüngst gegründeten Förderverein übernommen. Er soll die weitere Finanzierung der Beratung sichern, nachdem das Land seine Unterstützung von 5000 Euro für das kommende Jahr gestrichen hat. Der Kreis Stormarn sowie

Ahrensburg und Großhansdorf bezuschussen die Arbeit aber weiterhin. "Für die öffentliche Förderung müssen wir einen Verwendungsnachweis erbringen", sagt Kassenwartin Nicole Bachmann. "Haben wir das Geld bis zum Ende eines Jahres nicht ausgegeben, müssen wir es zurückzahlen."

Um unabhängiger zu sein, wurde der Förderverein gegründet. "Über dessen Konto werden die privaten Spenden laufen, über die wir frei verfügen können", so Bachmann.

Um zusätzlich für Spenden zu trommeln und den Verein bekannter zu machen, planen die neun aktiven Mitglieder von Best für Freitag, 18. November, ein Solidaritätsfest mit viel Musik. "Es soll unter dem Motto ,Music for Best' laufen", sagt Evelyn Böttger, Beraterin und Gründungsmitglied des Vereins. "Von Rock bis Pop wollen wir im Marstall viele Musiker auf die Bühne holen." Zudem sollen Politiker eingeladen werden.