Initiatoren präsentieren Projekt bei Info-Abend im Bürgerhaus

Delingsdorf. Die Gemeinde Delingsdorf plant, eine Wohngemeinschaft für ältere Menschen einzurichten. "Alle Generationen sollen sich in unserer Gemeinde wohlfühlen", sagt Bürgermeister Randolf Knudsen (WGD) zum Hintergrund. "Mit der Wohngemeinschaft möchten wir älteren Menschen die Möglichkeit geben, in ihrem Delingsdorfer Umfeld bleiben zu können."

In der Wohngemeinschaft würden acht bis zehn Menschen ab etwa 75 Jahren zusammen leben. Ein Pflegedienst könnte je nach Bedarf für einzelne Hilfeleistungen oder auch rund um die Uhr engagiert werden. "Wir wollen mit dem Projekt gegen die Vereinsamung vieler alter Menschen angehen", sagt Randolf Knudsen. Rund 15 Prozent der 2200 Einwohner im Dorf sind über 75 Jahre alt. Der Bürgermeister: "Wir haben bereits Gespräche geführt. Es wurde klar: Die Menschen möchten in Delingsdorf bleiben, auch wenn sie im Alter auf einen Pflegedienst angewiesen sind."

Das Bargteheider Pflege- und Beratungszentrum Zwick will die Betreuung der Wohngemeinschaft übernehmen. "Wir kümmern uns als Pflegedienst bereits seit fünfeinhalb Jahren um eine Wohngemeinschaft von acht Demenzkranken in Hammoor", sagt Inhaberin Birgit Zwick. Dort seien rund um die Uhr Pflegekräfte im Haus. "Das besondere an der Wohngemeinschaft ist, dass den Bewohnern trotzdem viel Freiraum gelassen wird." So könne zu Beispiel jeder selbst entscheiden, wann er aufstehen oder essen wolle.

Zusammen mit dem Unternehmensberater Kai Hochscheid wird Birgit Zwick die Gemeinde bei der Planung des Projekts beraten. "Die Wohngemeinschaft ist eine Alternative zum Heim", sagt Hochscheid. Durch die tägliche Auseinandersetzung mit den Mitbewohnern blieben soziale Beziehungen erhalten. Der Unternehmensberater: "Beim gemeinsamen Wohnen entsteht viel Lebendigkeit."

Dieses Jahr wolle man entscheiden, welche Bedingungen das Haus und das Umfeld erfüllen müssten und wo das Gebäude optimalerweise stehen solle, sagt Randolf Knudsen. "2012 geht es dann an die Umsetzung. Dann suchen wir nach einem Haus, einem Investor und natürlich auch nach Mietern." Optimalerweise würden 2013 die ersten Bewohner einziehen. Fördermittel werde es für das Projekt nicht geben. Knudsen: "Die Kosten tragen ein Investor und die Gemeinde."

Für Dienstag, 23. August, laden die Projektplaner zu einem Informationsabend ins Bürgerhaus (An der Friedenslinde 1) ein. Ab 19 Uhr beantworten Randolf Knudsen, Kai Hochscheid und Birgit Zwick Fragen. So soll eine Projekt-Planungsgruppe aus Bürgern und Fachleuten entstehen.