In diesem Sommer ist er wieder einmal unverzichtbarer Begleiter - der Regenschirm.

Wohl schon vor annähernd 4000 Jahren in China hielten sich die Menschen Schirme aus Bambusstangen und Ölpapier über die Köpfe. Über Hunderte von Jahren hinweg jedoch war der Schirm Sonnen- und nicht Regenschutz. Ob im alten China, bei den Römern oder später im mittelalterlichen Europa: Der Schirm war ein Zeichen von Amt und Würde.

Während wir heute möglichst in die Sonne gehen, um braun zu werden, galt in früheren Jahrhunderten die sogenannte vornehme Blässe als Schönheitsideal, vor allem bei Damen der höheren Gesellschaft. Sie spazierten mit Sonnenschirmen herum, deren Gestelle im 17. Jahrhundert aus Fischbein hergestellt wurden, die mit Wachstuch bespannt wurden. Inzwischen besteht die Plane meist aus Kunststoff.

Von britischen Gentlemen sagt man, sie gingen nie ohne Schirm aus dem Haus. Tatsächlich soll der Engländer Jonas Hanway (1712 bis 1786) in London, der "Regenschirm-Hauptstadt" der Welt, dafür gesorgt haben, dass der Schirm vor allem als Regenschutz eingesetzt wurde. Eine Eigenschaft hat der moderne Regenschirm übrigens noch: Er neigt dazu, dem Besitzer abhanden zu kommen. Schirme und Geburtstage haben eines gemeinsam - sie werden vergessen.