Freiwilligen-Agentur der Bürgerstiftung geht ins elfte Jahr

Ahrensburg. Auf der einen Seite stehen Menschen, die sich nach einem langen Arbeitsleben weiterhin für die Gesellschaft engagieren möchten. Auf der anderen Seite gibt es Vereine und Institutionen, die ehrenamtliche Helfer suchen. Beide zusammenzubringen, haben sich Brigitte Düwel und Hans-Werner Kerscht auf die Fahnen geschrieben. Sie führen die Freiwilligen-Agentur der Bürgerstiftung Ahrensburg, beraten zukünftige Ehrenamtler oder stellen mit Vereinen Anforderungsprofile für Helfer zusammen. "Die meisten Menschen, die zu uns kommen, gehören zur Altersgruppe der 60- bis 80-Jährigen", sagt Brigitte Düwel. "Sie haben anders als Berufstätige Zeit übrig, um sich ehrenamtlich zu engagieren."

Auch denen, die noch im Arbeitsleben stehen, kann Düwel helfen. "Ich führe eine Warteliste für diejenigen, die in ein, zwei Jahren in Rente gehen, sich aber schon mal erkundigen wollen, was sie anschließend tun können." In den Gesprächen schildern die Menschen der 58-Jährigen zunächst die Beweggründe für ihr Engagement. Gemeinsam wird dann nach einer passenden Tätigkeit gesucht. Düwel spricht von einem Frage-Antwort-Spiel, um geeignete Institutionen herauszusuchen. Düwel betont: "Von drei Gesprächen sind mindestens zwei erfolgreich." Manchen könne sie sogar mehrere ehrenamtliche Tätigkeiten vermitteln.

Hans-Werner Kerscht kam selbst über die Freiwilligen-Agentur zur Bürgerstiftung. Als er mit seiner Frau vor drei Jahren nach Ahrensburg gezogen sei, habe die nach einem Ehrenamt gesucht und sich an die Agentur der Bürgerstiftung gewandt. "Sie hat dann in einer Schule vorgelesen." So kam der ehemalige Personalleiter selbst zur Stiftung und zur Freiwilligen-Agentur. Der 80-Jährige hatte zuvor in Hamburg für die Handelskammer mittelständische Firmen besucht und mit ihnen über Ausbildungsmöglichkeiten gesprochen. "Die Arbeit ist für mich eine Möglichkeit, weiterhin aktiv zu sein und zu helfen. Außerdem mag ich den Umgang mit Menschen", erläutert Kerscht seine eigene Motivation. Und damit steht er wohl exemplarisch für viele Menschen, die zur Agentur kommen. "Besonders beliebt sind Tätigkeiten, bei denen die ehrenamtlichen Helfer mit Kindern oder Senioren zu tun haben", sagt Düwel.

Nun wirbt die Bürgerstiftung mit einem Flyer für ihre Freiwilligen-Agentur. "Wir haben 2000 Flyer gedruckt. Etwa die Hälfte ist schon weg", sagt Michael Eckstein, Vorsitzender der Bürgerstiftung. "Erfahrungsgemäß kommen die Menschen, die sich für ein Ehrenamt interessieren, eher im Winterhalbjahr zu uns." Daher sei es für den Flyer der richtige Zeitpunkt. Die Stiftung organisiert derzeit auch eine Ehrenamtsmesse, auf der die eigene Arbeit vorgestellt wird. Michael Eckstein: "Die wird im kommenden Februar stattfinden." (tjo)