Saskia, 14, Reinfeld (auf dem Foto rechts): Meine Freundin Jenny und ich, wir kennen uns aus dem Naturkindergarten. Bei Wind und Wetter waren wir damals draußen, teilten Freud und Leid. Irgendwann begann die Schule und wir sahen uns immer seltener. Aber aus den Augen verloren haben wir uns nie, denn seit unserem sechsten Lebensjahr gehören wir zu einer Art Geheimbund von Campern, die sich jedes Jahr in den Sommerferien treffen. Auch dieses Jahr waren wir wieder dabei. Wir freuten uns tierisch auf die Woche zusammen.

Alles begann wieder mit Bangen um das gute Wetter in den Sommerferien. Doch das legte sich im Sturm der Vorfreude. Als wir endlich am Campingplatz im Müritzer Nationalpark ankamen und den lang ersehnten Geruch von Heu und Wald in die Nase bekamen, war das "Angekommen"-Gefühl endlich da. Jetzt lag eine Woche voller Spaß und Dreck vor uns. Damit will ich nicht sagen, dass wir alle rumlaufen wie die Schweinchen. Nein! Aber man muss sich halt mit einem gewissen Grad an Dreckigkeit abgeben.

Unseren ersten Morgen begannen wir mit einem Bad im eiskalten Käbelicksee. Das hatte den wunderbaren Vorteil, dass man beim Frühstück um einiges wacher war als manch anderer. So konnte man gleich lustige Momente mitkriegen - zum Beispiel, dass Leute Brötchen mit Nutella und Salami aßen oder versehentlich Apfelsaft statt Milch in den Kaffee gossen.

Der Tag sollte aber noch besser weitergehen, denn geplant war eine Fahrt zu der Sommerrodelbahn in einer der umliegenden Städte. Die Sonne schien, was das Zeug hielt, also beste Voraussetzungen für einen Supertag. Als wir endlich in der Schlange anstanden, konnte es nicht schnell genug losgehen. Die Fahrkarten waren im Nu alle, und wir hatten alle ein großes Lächeln auf den Lippen. Doch wir hatten noch nicht genug vom Spaß. Nach einem Eis bestanden wir darauf, zur Burg Stargard zu fahren. Dort gab es zu unserer Überraschung eine Hochzeit zu beschauen, wo die Gäste allesamt als mittelalterliche Wesen verkleidet waren.

Uns überkam die Lust, uns auch zu verkleiden. Wir stürmten das Atelier und wurden als Burgherren, Ritter, Burgfräulein und Edeldamen eingekleidet. Draußen warteten dann die Paparazzi auf uns. Es mag einem komisch vorkommen, aber das war einer meiner schönsten Momente in meinen Ferien. Einfach mal wer Anders zu sein. Nicht an peinliche Bilder denken, sondern sich noch mal wie ein Kind zu fühlen. Und diesen Augenblick mit einer guten Freundin teilen zu können, die man schon so lange kennt.