Drei Mal suchten die Täter das Ammersbeker Verwaltungsgebäude auf und rissen 24 Fallrohre ab

Ammersbek. Wegen des hohen Kupferpreises sind Rohre, Kabel und Regenrinnen aus dem Buntmetall bei Dieben besonders begehrt. Immer wieder schlagen die Täter in Stormarn zu und reißen Fallrohre von Wänden oder stehlen ganze Kabeltrommeln von Baustellen. Am Ammersbeker Rathaus sowie dem angrenzenden Bauhof und dem Dorfgemeinschaftshaus hatten sich die Unbekannten innerhalb der vergangenen drei Monate gleich drei Mal zu schaffen gemacht und einen Schaden von etwa 7200 Euro angerichtet.

"Die Diebe haben jedes Mal etwa acht Meter Kupferfallrohr gestohlen", sagt Stephan Schulz vom Ammersbeker Bauamt. 48 Fallrohre sind an dem u-förmigen Gebäudekomplex Am Gutshof angebracht. 24 haben die Metalldiebe während ihrer Beutezüge von den Hauswänden abgerissen. "Häufig war der Schaden größer, als das Diebesgut", sagt der Bauamtsmitarbeiter. Denn die Buntmetalldiebe zerren von unten an den Rohren, die in fünf Metern Höhe mit der Regenrinne verbunden sind. "Häufig reißen sie dann nur zwei Meter ab, beschädigen aber auch das restliche Rohr, das verbogen wird oder anschließend Risse hat.

Um sich in Zukunft vor Metalldieben zu schützen, wurden die gestohlenen oder beschädigten Rohre nicht wieder durch Leitungen aus Kupfer sondern durch Zinkrohre ersetzt. "Dieses Metall ist nicht so wertvoll und deswegen bei Dieben nicht so begehrt", sagt Schulze.

Im Kreis Stormarn registrierte die Polizei in den vergangenen zwölf Monaten 58 Buntmetalldiebstähle, von denen entwendetes Kupfer den größten Teil ausgemacht hatten. Die Beamten schätzen den dadurch entstandenen Sachschaden auf rund 50 000 Euro. "Auffällig ist, dass die meisten Metalldiebstähle im Süden Stormarns, im Hamburger Randgebiet passieren", sagt Polizeisprecher Andreas Dirscherl. Neben Kupferfallrohren und Dachrinnen haben es die Diebe insbesondere auf Kabel aus dem Buntmetall abgesehen.

Immer wieder würden Unbekannte nachts auf Baustellen auf Diebestour gehen. Besonders großen Schaden hatte eine Gruppe im April dieses Jahres in Bargteheide angerichtet. Die Unbekannten drangen in einen Rohbau ein, in dem kurz zuvor etwa 10 000 Meter Kupferkabel verlegt worden war. Die Diebe rissen das wertvolle Metall von den Wänden. Die Polizei vermutet, dass die Täter das Kabel noch vor Ort zerstückelten und mit einem Lieferwagen abtransportierten.

Die Beamten beobachten, dass die Metalldiebe immer professioneller vorgehen, Gebäude ausgucken und ihren Beutezug gut planen. Denn der Diebstahl lohne sich. Obwohl der Preis für Kupfer in den vergangenen Wochen stark gefallen war, kostet eine Tonne des Buntmetalls derzeit noch immer rund 6050 Euro.