Doch Demokratische Schule in Ahrensburg muss den Start mangels Räumen auf 2012 verschieben

Ahrensburg. Die Demokratische Schule Infinita, die ursprünglich in diesem August in Ahrensburg starten wollte, hat eine wichtige Hürde auf dem Weg zur Eröffnung genommen. Das Ministerium für Bildung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein erteilte den Initiatoren des landesweit einmaligen Projektes jetzt eine Genehmigung - allerdings unter Vorbehalt. "Sie wird nur dann rechtswirksam, wenn die Macher bis zum 15. August einen Nachweis über ein entsprechendes Schulgebäude erbringen", sagt Ministeriumssprecher Thomas Schunck. "Gelingt das nicht, verfällt die Genehmigung."

Die Suche nach geeigneten Räumen gestaltet sich jedoch weiter schwierig. Robert Welti, einer der sieben Initiatoren, bestätigte auf Anfrage, dass das ehemalige Rohrbogenwerk an der Brückenstraße keine Option mehr sei. "Derzeit sind wir an zwei anderen Objekten in Ahrensburg interessiert. Das eine wäre eine Übergangslösung, das andere wäre eine Adresse von Dauer", so Welti. Die Schule benötige mindestens 300 Quadratmeter, langfristig wären für bis zu 100 Schüler 550 Quadratmeter ideal. Potenzielle Standorte wollte Welti nicht preisgeben, doch es gäbe bereits konkrete Gespräche mit dem Vermieter der Dauerlösung.

Ein Schulstart zum 15. August, dem geplanten Eröffnungstermin, sei ausgeschlossen. "Wir sind nicht sicher, ob wir zu Beginn des zweiten Halbjahres Ende Januar 2012 beginnen oder noch bis August 2012 warten", sagt Welti.

Der 32-Jährige ist gerade von einer internationalen Konferenz in Großbritannien zum Thema Demokratische Bildung zurückgekehrt. Demokratische Schulen gibt es weltweit, vor allem in den USA und Israel. Das Modell geht auf Alexander Sutherland Neill zurück, dem Gründer der Summerhill-Schule im britischen Suffolk. Es sind Schulen, die auf eigenständiges Lernen Wert legen. Jedes Kind kann verschiedene Angebote nutzen, die von der Schulversammlung zuvor festgelegt wurden. Dort stimmen alle gleichberechtigt ab, Lehrer wie Erstklässler.

Bei Infinita, die ihren sechs- bis 16-jährigen Schülern den Haupt- und Realschulabschluss ermöglicht, wird es keine Noten, keine festen Klassen, keinen Lehrplan und keinen Leistungsdruck geben. Ein Schultag dauert bis 17 Uhr. Mittags gibt es eine warme Mahlzeit, nachmittags stehen vor allem Sport und Musik auf dem Stundenplan. Das Interesse für dieses Konzept sei groß, sagt Welti. In diesem August hätten sich 35 bis 40 Schüler zwischen sechs und elf Jahren gefunden, die gerne an der Demokratischen Schule angefangen hätten. Ein Großteil seien Ahrensburger, andere kämen aus Bargteheide, Großhansdorf und Hamburg.

30 Schüler seien nötig, um zu starten, so Welti. Für das Schuljahr 2012/13 habe er bereits 15 Anmeldungen von Erstklässlern. 200 Euro Schulgebühr würden durchschnittlich pro Schüler, sozial gestaffelt, im Monat fällig.