Georg-und-Jürgen-Rickertsen-Stiftung spendet die Summe an Vereine und Verbände in Reinbek

Reinbek. Für die Seniorenarbeit in Reinbek ist es ein wahrer Geldregen. Rund 423 000 Euro spendet die Georg-und-Jürgen-Rickertsen-Stiftung Vereinen, Verbänden und Kirchen für ihre Senioren-Projekte. "Eine Förderung mit einmaligem Charakter", nannte Bürgermeister Axel Bärendorf die großzügige Spende, die langfristig angelegt und schrittweise verteilt werden solle.

Rund 50 000 Euro sind laut Bärendorf bereits an acht Projekte ausgeschüttet worden, darunter etwa Zuschüsse für Seniorenausfahrten der Awo und der Betreuungsgemeinschaft Neuschönningstedt. Weitere 170 000 Euro sind von der Stiftung bereits bewilligt worden. Ein Großteil davon für einen Kleinbus, mit dem behinderte Senioren transportiert werden können sowie einen Carport für das Fahrzeug.

Um die verbliebenen 200 000 Euro gerecht und objektiv zu verteilen, bat die Stiftung um die Gründung eines Beirats. Vorsitzender des Gremiums ist der Direktor des Reinbeker Amtsgerichts Bernd Wrobel. Gemeinsam mit Bürgermeister Axel Bärendorf und Torsten Christ, Sachgebietsleiter Soziales der Stadt, entscheidet er nun, welche Anträge von Vereinen, Verbänden und Kirchen dem Vorstand der Stiftung - einem Hamburger Rechtsanwalt - als förderungswürdig vorgelegt werden.

"Uns liegt bereits eine Vielfalt von Anträgen vor, die der Gemeinnützigkeit dienen", sagte Wrobel. Der Beirat wolle sich im September zusammensetzen und weitere Anträge sichten. Darunter seien viele kleinere Projekte. "Es ist sinnvoll, auch die kleineren Dinge zu fördern, die für das Funktionieren der Seniorenarbeit, die überwiegend ehrenamtlich geleistet wird, wichtig sind", sagte Bärendorf. Jedoch gebe es bereits Überlegungen für ein größeres Projekt.

Darum aber machte Bärendorf noch ein großes Geheimnis: "Das muss erst in den politischen Gremien besprochen werden, vorher werden wir darüber noch nicht reden." Wichtig sei jedoch, dass die großzügige Spende für die Seniorenarbeit nicht die Aufgaben der Stadt ersetzen soll. "Das ist kein Mittel zur Entlastung des Haushalts. Es ist eine zusätzliche Förderung und dient nicht der Haushaltssanierung."

Die 2003 gegründete Georg-und-Jürgen-Rickertsen-Stiftung macht sich nicht nur für Senioren stark. Spenden gingen in den vergangenen Jahren auch an das Uniklinikum Eppendorf in Hamburg und verschiedene Tierschutzprojekte in der Hansestadt. "Es ist wohl ein ansehnliches Vermögen, das der gebürtige Reinbeker Jürgen Rickertsen der Stiftung überlassen hat", sagte Bärendorf. Allein Reinbek hat in den vergangenen Jahren mehr als eine Million Euro für die Seniorenarbeit aus dem Stiftungsfond erhalten, schätzt Christ. Ein Großteil davon floss in den Bau des Jürgen-Rickertsen-Hauses 2008.