Bewohner putzt Treppenhaus mit Chemikalien. Wohnhaus in Glinde muss evakuiert werden

Glinde. Gegen manch hartnäckigen Schmutz hilft nur ein aggressives Mittel. Dies dachte sich offenbar auch ein Anwohner eines Mehrfamilienhauses in Glinde und griff zur Chemiekeule, um das Treppenhaus zu reinigen. Der Putzteufel löste damit aber nicht nur die Flecken auf den Fliesen im Flur, sondern auch einen Großeinsatz von Feuerwehr und Polizei aus. Das Gebäude musste evakuiert werden.

Eine ältere Bewohnerin bemerkte am Sonntag gegen 15 Uhr einen beißenden Geruch im Flur des Wohnhauses an der Möllner Landstraße. Sofort alarmierte die Rentnerin die Feuerwehr. Die freiwilligen Helfer bemerkten ebenfalls ein Gas, konnten aber nicht die Quelle ausfindig machen. Also mussten die Spezialisten des Löschzugs Gefahrgut (LZG) ausrücken, die bei Chemie- oder Atomunfällen mit ihren Spezialanzügen und -geräten zum Einsatz kommen. "Wir konnten im Hausflur zwar nichts riechen, jedoch hatten auch wir nach kurzer Zeit Atemwegsreizungen", sagt Claus Havemann. Deswegen beschloss der Zugführer des LZG, das Gebäude zu evakuieren. 18 Bewohner mussten ihre Wohnungen verlassen. Sie wurden zur Wache der Glinder Feuerwehr gebracht. Doch auch die speziellen Messgeräte des LZG konnten kein Gas feststellen. "Wir haben deswegen Proben genommen und sind mit den Röhrchen ins Labor der Hamburger Berufsfeuerwehr gefahren. Das Ergebnis: Ein Reinigungsmittel hatte den Alarm ausgelöst. Die Feuerwehrmänner lüfteten das Treppenhaus, und die Bewohner konnten nach fünf Stunden zurück in ihre Wohnungen.