Die Bundestagsabgeordnete Cornelia Möhring (Die Linke) kritisiert die Kürzung der Zuschüsse für Jobcenter.

Bad Oldesloe. Allein im vergangenen Jahr hätten die Jobcenter in Schleswig-Holstein mit 40 Prozent weniger Geld auskommen müssen. Und auch im kommenden Jahr werde der Betrag von der Bundesregierung um weitere 17,9 Prozent gesenkt werden. Möhring beruft sich dabei auf aktuelle Zahlen des Bremer Instituts für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe (BIAJ).

Demnach standen den Jobcentern in Schleswig-Holstein im Jahr 2010 noch mehr als 209 Millionen Euro zur Verfügung. In diesem Jahr seien es noch 153 Millionen Euro, 2012 nur noch 126 Millionen Euro. "Das wäre akzeptabel, wenn die Zahl der Hartz-IV-Empfänger sinken würde. Das ist nicht der Fall", sagt Möhring. Die Zahl der Leistungsbezieher nach dem SGBII sei gleichbleibend hoch.

In Stormarn zeigten sich die Folgen der Kürzungen bei den Jobcentern bereits deutlich - etwa im Fall des Reinbeker Sozialkaufhauses. Weil die Arge 40 Ein-Euro-Jobber nicht mehr bezahlen wollte, habe es schließen müssen. Im neuen Sozialkaufhaus "Mehr Wert", das im Reinbeker Industriegebiet neu eröffnet wurde, seien nun größtenteils ehrenamtlich arbeitende Senioren beschäftigt, so Möhring.