Landwirte erhalten Milchgeld, verzichten aber auf Anteile

Trittau. Die 37 Biobauern, die im März vergebens auf ihr Milchgeld von der ehemaligen Genossenschafts-Meierei Trittau warteten, haben sich außergerichtlich mit Hansa-Milch (Hansano) in Upahl geeinigt. Die rund 250 000 Euro sind ihnen mittlerweile ausgezahlt worden, teilte Heinz Elfenkämper-Reymann, Geschäftsführer der Bio-Marke "Hamfelder Hof" mit. Zudem seien die Biobauern geschlossen aus der Genossenschaft ausgetreten.

"Allerdings haben wir alle nur 50 Prozent unserer Anteile zurückbekommen", sagte Elfenkämper-Reymann. Dies sei Teil der außergerichtlichen Einigung gewesen. "Wir haben uns damit abgefunden. Natürlich hätten wir gerne unsere kompletten Anteile zurückgehabt. Aber wir hatten auch keine Kraft und Zeit mehr weiter zu kämpfen. Für uns ist das Kapitel nun abgeschlossen", sagte Elfenkämper-Reymann.

Die Biobauern um den Geschäftsführer vom "Hamfelder Hof" hatten sich nach dem Aus der Genossenschaftsmolkerei Trittau abgespalten und hatten nicht, wie die übrigen rund 90 Milcherzeuger, Hansano beliefert, sondern an die Osterhusumer Meierei in Witzwort. Grund war, dass der Verarbeitungsstandort in Upahl keine Zulassung für Bio-Produkte hatte. Die Biobauern der Meierei Trittau aber wollten das Bio-Siegel auf ihrer Milch nicht abgeben und weiterhin unter der Marke "Hamfelder Hof" produzieren lassen.

Die mittlerweile mit Hansano fusionierte Meierei Trittau sah darin einen Vertragsbruch und stoppte die Milchgeldzahlung an die Bauern, die sich im Genossenschaftsvertrag verpflichtet hatten, über mehrere Jahre an die Meierei in Trittau zu liefern. Vor Gericht wollten die Biobauern im Frühjahr klären lassen, ob der Vertrag auch nach der Schließung des Produktionsstandortes in Trittau und einem Übergang in die Molkerei in Upahl noch Bestand habe.

Dazu jedoch kam es letztendlich nicht. Die abtrünnigen Biobauern hätten der geplanten Fusion mit Hansano im Mai im Weg stehen können. Denn 75 Prozent mussten dafür zustimmen. Andererseits hätte es für die Genossenschaftsmeierei Trittau ohne die Fusion auch düster ausgesehen - auch die Biomilchbauern hätten vergebens auf ihr Milchgeld und ihre Anteile gewartet. "Wir wollten uns nicht auf einen jahrelangen Streit vor Gericht einlassen", sagt Elfenkämper-Reymann, der nun wie die übrigen Biobauern seine Milch weiterhin nach Witzwort liefere.

Aber: Die Pläne der Biobauern, eine eigene Meierei zu bauen, seien noch nicht begraben. "Doch das ist ein langer Prozess. Das wird nicht von heute auf morgen passieren", so Elfenkämper-Reymann. Erst im Februar war der Landwirt mit seinem Vorhaben, diese auf seinem Grundstück in Hamfelde zu errichten, im Februar an den Gemeindevertretern gescheitert.