Die Anlage mit 1490 Plätzen könnte bereits im Oktober in Köthel gebaut werden

Köthel. Der Bauaufsicht des Kreises liegt ein Bauantrag des Trittauer Landwirts Rudolf Grunwald für eine Schweinemastanlage in Köthel vor. Das bestätigte Fachdienstleiter Jens Bebensee auf Anfrage des Abendblattes. Er sagt: "Formal ist es so, dass für ein Grundstück parallel viele verschiedene Anträge gestellt werden können, egal ob Vorbescheid- oder Bauantrag." Der Leiter der Bauaufsicht des Kreises rechnet mit einer Bearbeitungszeit von etwa drei Monaten. Bebensee: "Wie schnell ein Antrag bearbeitet wird, hängt davon ab, ob die Unterlagen vollständig sind. Falls nicht, muss der Antragsteller nacharbeiten. Und das kostet Zeit."

Verzögerungen könne es im konkreten Fall auch geben, weil sich die Gemeinde Köthel bisher geweigert hat, der Anlage mit 1490 Plätzen zuzustimmen. Wie berichtet, hat der Kreis die Gemeindevertreter aufgefordert, bis zum 25. Juli das gemeindliche Einvernehmen herzustellen. Heute Abend treffen sie sich deshalb um 19.30 Uhr zu einer Sondersitzung im Feuerwehrgerätehaus in Köthel.

Sollten die Politiker dem Bauvorhaben dann erneut eine Absage erteilen, hat der Kreis die Möglichkeit, den positiven Bauvorbescheid selbst zu erlassen. Dazu sagt Jens Bebensee: "Wenn wir das nicht tun würden, obwohl wir die Ablehnung für rechtswidrig halten, ist der Kreis derjenige, der verklagt werden könnte." Der Landwirt könne den Schaden, der ihm wegen der Ablehnung entstehe, geltend machen, und das könne für den Kreis teuer werden. "Früher hat die Gemeinde dafür gehaftet", sagt Bebensee. "Aber das hat sich geändert. Denn jetzt haben wir die Möglichkeit, die Gemeinde zu überstimmen."

Wenn alles reibungslos verlaufe, sei es denkbar, dass Rudolf Grunwald bereits im Oktober dieses Jahres mit dem Bau seines Schweinemaststalls beginnen könnte.