“Die Königin der Rebsorten“ soll es für Bettina Rotenberg aus Volksdorf und ihren Mann Michael sein.

Ahrensburg. "Riesling ist leicht und fruchtig. Ein guter Sommerwein eben", sagt die 50-Jährige und bestellt einen Schwarzriesling bei Jutta Weiter. Die Winzerfamilie Weiter aus Siebeldingen in der Pfalz kommt seit 18 Jahren zum Weinfest nach Ahrensburg. Mittlerweile führt Sohn Thorsten den Betrieb und hat 2008 auf Bioanbau umgesattelt. "In diesem Jahr würde ich besonders den Auxerrois empfehlen", sagt der pfälzische Winzer. "Der ist spritzig und frisch." Ihm ist aufgefallen, dass in den vergangenen Jahren auch jüngere Leute verstärkt zu deutschen Weinen griffen. Weiter meint: "Daran hat sicher auch die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 ihren Anteil."

Enttäuscht von den drei Tagen Weinfest ist dagegen Winzer Gerhard Deeg aus Windesheim in der Nähe von Mainz. "In diesem Jahr gibt es zu viele Stände hier, und die Leute verlaufen sich", kritisiert der 61-Jährige. Nach 18 Jahren auf dem Ahrensburger Weinfest überlegen er und seine Frau Christa, ob sie im nächsten Jahr wiederkommen. "Die hohe Standgebühr muss man erst mal wieder erwirtschaften", sagt Deeg. Ihr Kommen diene allein der Pflege langjähriger Kunden.

Gut würden diesmal die trockenen Weine wie der Grauburgunder laufen. Auf eben diesen Wein hat es auch Beate Wernicke abgesehen. Die Ahrensburger Weinliebhaberin lässt sich von Marie-Sophie Ebling einen Chardonnay Classic kredenzen. "Den habe ich vorher schon einmal probiert; er ist leicht und spritzig."

Genau danach hatten auch die Rotenbergs gesucht. Doch beim Schwarzriesling von den Weiters geht ihr Geschmack auseinander. "Der schmeckt ja wie ein sehr leichter Rotwein", meint Michael Rotenberg. "Den würde ich nicht unbedingt kaufen." Seiner Frau Bettina widerspricht: "Doch, das ist ein guter Wein."