Mehr als 1400 Besucher aus dem ganzen Norden feiern beim vierten Open-Air-Festival am Oldesloer Stadtrand.

Bad Oldesloe. 25 Bands und Solokünstler haben in Bad Oldesloe drei Tage lang für Hochstimmung gesorgt. Mehr als 1400 Besucher feierten von Freitag bis Sonntag beim vierten KlangStadt OpenAir ihre Liebe zur Musik. "Wir haben sogar 120 Gäste, die auf dem Gelände zelten", sagte Patrick Niemeier vom Verein ProKlangstadt, der das Festival organisiert hatte.

Kaum einer der zahlreichen Gäste störte sich am wechselhaften Wetter aus Regen und Sonnenschein. Von 11 Uhr bis weit nach Mitternacht gab's Pop, Punk, Heavy-Metal, Alternative und Reggae. Für jeden Musikgeschmack war etwas dabei. Viele Musiker kamen aus der Region, einige reisten aus Hamburg, Kiel, Paderborn und Dänemark an. Alle Künstler traten ohne Gage auf.

An den Getränkeständen, der Kasse oder beim Catering im Backstagebereich schoben 50 ehrenamtliche Helfer Dienst. Das Team vom Oldesloer Jugendzentrum Inihaus sorgte mit Gegrilltem dafür, dass keiner Hunger litt. Becher und Geschirrspülmaschinen stellten die Macher des Bergedorfer Wutzrock-Festivals.

Erstmals spielte sogar eine Lehrerband. "Samrock" ist eine Combo aus Pädagogen der Oldesloer Schule am Masurenweg. Weil sie noch eine Lungenentzündung auskurieren muss, sagte Lela Johns, Gewinnerin des MusicStorm-Contest vom Vorjahr, ihren Auftritt kurzfristig ab.

Bunt gemischt wie die Musiker waren auch die Gäste: Am Nachmittag schauten Familien mit Kindern vorbei. Jugendliche schnupperten am Frühabend erste Festival-Luft. Musikfans aller Altersklassen lauschten abwechselnd den Bands, spielten vor der Sandbühne Beachvolleyball oder stärkten sich an einem der zahlreichen Imbissstände.

"Wir sind wegen der Band 'Ramoonies' da", sagte Susanne, die mit Tochter Greta extra aus Hildesheim angereist war. "Damit es für meine Kleine nicht zu laut ist, haben wir uns Ohrenschützer mitgebracht." Für ihre Lieblingsband "She wants Chaos" reisten Sven Ralleike und Benjamin Reich aus Elmshorn nach Bad Oldesloe. Mit dabei waren Nadine Liebert aus Reinbek und Lisa Petersohn aus Auufer bei Itzehoe. "Das war Liebe auf den ersten Blick", sagte Lisa. Auf einem Gig im September vergangenen Jahres verguckte sie sich in den Sänger der Band. Mit ihren Freunden reist die 18-Jährige ihren Idolen seitdem häufig hinterher. "Wir verteilen Flyer in der Fußgängerzone, machen vor Konzerten für die Jungs Werbung", sagte Nadine Liebert. Dafür stehen sie abends auf der Gästeliste, werden von den Musikern freundschaftlich begrüßt, ihnen wurde sogar der Song "Guiding Light" gewidmet.

"Ich wollte der Jugend von morgen mal zeigen, wie sie bald feiern wird", sagte Susanne Otto. Die 50-Jährige war mit Sohn Max und dessen Freund Jan-Ole aus Oldenburg angereist.

Johanna Ira Blase kam direkt aus der Kinderstadt "Stormini". "Ich habe dort als Betreuerin gearbeitet", sagte die 20-Jährige. Bei KlangStadt verkaufte sie Popcorn und Nachos.

Und dann waren noch welche da, die im vergangenen Jahr nur zugehört hatten: "Wir wohnen in der benachbarten Siedlung", sagte Danilea Borgert. In diesem Jahr kauften sie und Partner Ulf Maschmann einen Drei-Tage-Pass und genossen das Musik-Spektakel hautnah.

Katrin und Michael Hagen wollten ihren Sohn Simon live sehen, der unter anderem "Schlagerbernd" am Saxofon begleitete. Aber auch bei den Acts davor und danach hörten die Oldesloer rein. "Ist schon ganz schön laut hier", sagte Katrin Hagen, "da summen am Abend die Ohren."

Acht Sanitäter des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) waren in Bereitschaft. Zum Glück hatten sie nicht viel zu tun. "Wir haben lediglich einige Schnittwunden, Insektenstiche und Kreislaufzusammenbrüchen behandelt", sagt Einsatzleiter Oliver Reuter. Insbesondere das schwüle Klima machte einigen Gästen des Festivals zu schaffen. Einige kühlten sich mit einem Sprung ins kalte Nass des Freibades Poggensee neben dem Festivalgelände ab. Organisator Patrick Niemeier: "Für Festivalgäste ist der Eintritt kostenlos."