Steinewerfer in der Kirche

"Kirchenvorstand kritisiert Bischof"

Ahrensburger für Disziplinarverfahren im Missbrauchsskandal. Damalige Pröpstin: "Mehr als 40 Personen informiert."

Der Vorstand der ev.-luth. Kirchengemeinde in Ahrensburg hat die Kirchenleitung dafür kritisiert, dass sie im Zusammenhang mit der Affäre Kohl ein von einem Anwalt empfohlenes Disziplinarverfahren nicht aufnimmt. Eine Mehrheit des Vorstands führt also auch unter seinem neuen Vorsitzenden und nach mehrwöchigem Moratorium sein bisheriges Verhalten fort, von sich selbst weg den Finger auf andere zu zeigen.

Ein Katalog präziser Fragen seitens des Dialog-in-Ahrensburg wegen möglicher eigener Verstrickungen des Vorstands und der Pastoren ist demgegenüber seit Januar 2011 ohne Antwort. Für mich haben der Vorstand und seine Pastoren ihre Glaubwürdigkeit verloren, und ich kann in Ahrensburg derzeit nicht mehr in meine Kirche gehen.

Was die Kirchenleitung angeht, und zwar sowohl des Kirchenkreises Hamburg-Ost als auch der Nordelbischen Kirche in Kiel, habe ich den Eindruck, dass sie den Ereignissen nicht gewachsen ist, sondern - getrieben von der öffentlichen Schande - nach Wegen sucht, möglichst unbehelligt davonzukommen.

Wie kann es sein, dass eine Bischöfin zurücktritt, eine Pröpstin sich versetzen lässt, ein Bischoff lamentiert, weil in ihrer Kirche unangenehme Dinge geschehen. Hat die Kirchenleitung den Bezug zur Realität verloren? Besteht nicht die Kirche aus Menschen und weiß nicht die Kirche aus jahrhundertelanger Erfahrung, dass Menschen fehlbar sind? Sich dazu zu bekennen und sodann die nötigen Folgerungen zu ziehen, ist die Aufgabe einer verantwortlichen Leitung, nicht Flucht und Einschaltung dritter Instanzen.

Der Gründer und Herr dieser Kirche wusste mit Sündern umzugehen. Steinewerfer hat er nicht gemocht. Pharisäer auch nicht.

Manfred Kloevekorn, per E-Mail

Kompetent geschildert

"Todendorfer sollen für neue Fußwege zahlen"

Anlieger tragen 50 Prozent der Ausbaukosten - manche rund 30 000 Euro. Durch Verlegung der Ortsgrenze werden mehr Bürger zur Kasse gebeten.

Als langjähriger Leser habe ich mich über den Bericht zum innerörtlichen Straßenausbau der L90 sehr gefreut. Darin sind die Probleme in unserem Ort sehr genau beschrieben und die Kernpunkte erfasst (starke Finanzbelastung von nur 35 Familien, OD-Steinversetzung ohne Gemeindebeschluss, verschleppte Information der betroffenen Bürger).

Ich bin sehr froh, Ihre Zeitung als kompetenten Schilderer unserer Ärgernisse gefunden zu haben und finde es bemerkens- und lobenswert, dass Sie sich auch kleinerer Gruppierungen annehmen und diese informativ publik machen. Sicher betrifft unser Problem in Todendorf nur 35 Familien, doch bestimmt werden viele Leser erkennen, dass Sie sich lokaler Probleme intensiv annehmen, wie zum Beispiel auch in Köthel dem Aufbau eines Schweinemastbetriebes. Vielen Menschen wird Ihr Vorgehen sicher auch Anreiz sein, sich leichter mit eigenen Schwierigkeiten an ihre Zeitung zu wenden.

Friedhelm Niewiesk, Todendorf

In schlechtem Licht

"Was darf im Gemeindeblatt stehen?"

Silke Fillies (SPD) will ihren Rücktritt in "Oststeinbek aktuell" erläutern. Andere Politiker fühlen sich diffamiert. Jetzt erscheint der Artikel nicht.

Es klingt absurd, einer Politikerin die Anwesenheit von Bürgern und deren rege Anhörung in einer Bürgerfragestunde vorzuwerfen.

Man glaubt, nicht richtig gelesen zu haben. Dieser Skandal wirft ein sehr schlechtes Licht auf die Oststeinbeker Gemeindevertretung, und man kann nur hoffen, dass die Öffentlichkeit noch eine Aufklärung erhält.

G. Bläß, per E-Mail

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