Das ablehnende Votum der Gemeinde ist offenbar rechtlich nicht haltbar

Köthel. Für die geplante Schweinemastanlage in Köthel gibt es offenbar doch eine Chance. Obwohl die Gemeindevertretung gegen die Halle mit 1490 Tieren votiert hat, will das Kreisbauamt einen positiven Bauvorbescheid erlassen. Danach könnte der Investor, der Trittauer Landwirt Rudolf Grunwald, einen Bauantrag stellen.

Der Streit um die geplante Mastanlage beschäftigt die Kötheler schon seit längerem. Das Bauvorhaben führte in der 340-Seelen-Gemeinde zu massiven Protesten und zur Gründung einer Bürgerinitiative mit dem Titel "Keine Schweinemast in Köthel". Sie war zunächst erfolgreich. Anfang Juli vergangenen Jahres sprach sich die Gemeindevertretung gegen das Projekt aus. Der Fachbegriff im Baurecht lautet: Das "gemeindliche Einvernehmen" wurde nicht erteilt. Grunwald besserte nach - und fing sich im August eine zweite Ablehnung der Gemeindevertreter ein.

Das Bauvorbescheidsverfahren wird allerdings vom Kreisbauamt in Bad Oldesloe geführt. Das war zunächst der Ansicht, dass die Kötheler Argumente gegen das Projekt stichhaltig seien. Doch eine Überprüfung durch den Fachdienst Kommunales der Kreisverwaltung und durch das Innenministerium hat nun zum gegenteiligen Ergebnis geführt. Der Kreis hat Köthel deshalb aufgefordert, bis zum 7. Juli das gemeindliche Einvernehmen für die Mastanlage herzustellen. Vermutlich wird die Gemeinde diesen Termin verstreichen lassen. Der Kreis Stormarn kann dann einen positiven Bauvorbescheid erlassen.