Der Rotary Club Bargteheide feiert sein zehnjähriges Bestehen - mit Peter Harry Carstensen und Vize-Außenministerin Patricia Davis

Bargteheide. Er glänzt nicht nur, er klingt auch gut. Seit vergangenen Sonnabend hat Bargteheide ein Musikinstrument im Kleinen Theater, das sich sehen lassen kann. Einen neuen Konzertflügel, den Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) höchstpersönlich bei der Übergabe noch einmal mit seinem Jackettärmel polierte. "Ein schönes Stück", raunte er anerkennend. Mehr noch aber freute sich Bargteheides Bürgermeister Henning Görtz (CDU). "Mit dem Alten stand es nicht mehr zum Besen, ich kann nur Danke sagen." Gedankt hat er dem Rotary Club Bargteheide, der am Freitag mit zahlreichen Mitgliedern sein zehnjähriges Bestehen im Kleinen Theater gefeiert hat und den Flügel als größte Einzelspende an die Stadt übergab.

Dies jedoch war nicht der einzige Höhepunkt des Abends. Die Bargteheider Rotarier empfingen einen besonderen Gast: Patricia Davis. Die Amerikanerin, die im Range einer stellvertretenden Außenministerin der Vereinigten Staaten von Amerika steht und selbst einige Jahre in Bargteheide zusammen mit ihrem Ex-Ehemann, dem Allgemeinmediziner Thomas Giehrl lebte, kam gern für diesen Anlass wieder einmal nach Deutschland.

In fast fehlerfreiem Deutsch hielt sie einen Vortrag über die Rolle der Menschenrechtspolitik. Nur durch den Respekt für die Menschenrechte, vor allem aber den freien Zugang aller Menschen zu freien Medien, sei eine dauerhafte weltweite Stabilität zu erreichen, so Davis. Sein bezeichnete in ihrer Rede die Geschehnisse in Tunesien und Ägypten als historische Gelegenheit eines Umbruches von Gesellschaften.

"Die Menschenrechte sind ein hohes Gut. Und wir müssen uns glücklich schätzen, dass wir sie hier haben", schloss Michael Bolte, Präsident der Bargteheider Rotarier an. Doch man müsse sich auch immer wieder bewusst machen, dass es andere Länder gebe, in denen es noch nicht so sei.

In seiner Rede warf er auch einen kurzen Blick zurück auf die Entstehung des Rotary Clubs Bargteheide. 24 ehemalige Mitglieder des Round Tables 100 Hamburg-Volksdorf hatten ihn vor fast genau zehn Jahren gegründet. Heute sei der Club auf 40 Mitglieder angewachsen. Stolz blickte Michael Bolte aber auch auf andere Zahlen. So habe der Club bereits 100 000 Euro für Förderprojekte wie etwa das Schwerpunktprojekt, den Kampf gegen Kinderlähmung, aber auch einem Waisenhaus in Indien gespendet. Der größte Teil davon, 71 000 Euro, seien jedoch in Projekte in der Region geflossen - darunter das Kinderhaus St. Josef in Bad Oldesloe und die Gewaltprävention an Schulen durch das Bargteheider Netzwerk "fair ist cool".

Ministerpräsident Peter Harry Carstensen lobte das soziale Engagement, nicht nur der Rotarier im Speziellen, sondern auch allgemein. "Jeder dritte Schleswig-Holsteiner engagiert sich ehrenamtlich. Das sind mehr als 9000 Menschen hier", so Carstensen. Eine Zahl, die sich bundesweit sehen lassen könne.