Ahrensburger Stadtverordnete wollen weder Architekten-Wettbewerb noch Gutachten

Ahrensburg. Die Baupläne für den Ahrensburger Lindenhof liegen bis auf Weiteres auf Eis. In der Stadtverordnetenversammlung wurden sowohl ein Antrag der SPD als auch ein Verwaltungsantrag abgelehnt. Die Sozialdemokraten hatten ein Gutachterverfahren gefordert, mit dem der Nutzen der Bebauungspläne für die ganze Stadt geklärt werden sollte. Der Antrag wurde mit 17 Gegenstimmen abgelehnt. Auch der Antrag der Verwaltung, einen Ideen-Wettbewerb zu starten, bei dem acht bis zehn Architekturbüros ihre Baupläne vorstellen sollten, fand keine Mehrheit. Die Kosten in Höhe von 100 000 Euro hätte der Investor getragen.

Das Architekturbüro Westphal, Hinz und Seifert hatte mehrere Entwürfe für die Bebauung des Parkplatzes präsentiert (wir berichteten). Demnach sollten auf rund 10 000 Quadratmetern ein Wellness-Center der Kette Meridian Spa, ein Ibis-Hotel und ein großer Elektronikmarkt entstehen. Doch in nächster Zeit dürfte auf dem Lindenhof-Areal gar nichts passieren.

Das Baustudio Ahrensburg wollte in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Westphal, Hinz und Seifert in den Wettbewerb eintreten. "Wir wissen noch nicht, wie es jetzt weitergeht", sagt Udo Krieger vom Baustudio. Zunächst seien interne Besprechungen angesetzt. Seit eineinhalb Jahren arbeitet Andreas Berwing vom Architekturbüro Westphal mit einem Team an den Lindenhof-Plänen. "Wenn wir nicht bauen können, war die ganze Arbeit umsonst", sagt er.

Bürgermeister kann ablehnende Haltung nicht nachvollziehen

Bürgermeister Michael Sarach kann nicht nachvollziehen, dass der Vorschlag aus dem Rathaus abgeblockt wurde. Ein Ideen-Wettbewerb wäre in enger Zusammenarbeit mit der Stadtverordnetenversammlung erfolgt. Sarach: "Als demokratisches Gremium hätten die Stadtverordneten die Rahmenbedingungen bestimmt."

Jörg Hansen (Grüne) befand einen auf den Vorschlägen der Investoren basierenden Wettbewerb für zu festgelegt. "Es besteht die Gefahr, dass man sich einfach für den besten Entwurf entscheidet, ohne zu überlegen, ob es sich tatsächlich um die optimale Lösung handelt." Thomas Bellizzi (FDP) sah das anders. Er sagte: "Wir haben eine Verantwortung den Einwohnern und auch den Planern gegenüber." Die Planung müsse endlich vorankommen und sich nicht durch ein Gutachten weiter verzögern. Am Ende stimmten 19 der 34 Abgeordneten gegen den Antrag der Verwaltung, den Architekten-Wettbewerb auszuschreiben.

Das von der SPD geforderte Gutachten sollte Aufschluss darüber geben, ob die geplante Bebauung des jetzigen Parkplatzes die optimale Nutzung wäre. "Außerdem möchten wir wissen, welche Alternativen es zu dem Elektronikmarkt gibt", so Hartmut Möller (SPD). Die CDU sprach sich gegen das Verfahren aus. "Ein Gutachten ist nicht nötig, die optimale Nutzung des Lindenhof-Areals wurde mit dem integrierten Stadtentwicklungskonzept bereits geklärt", so Tobias Koch (CDU). Wenn einem Gutachten zugestimmt würde, stelle sich die Frage, warum die Stadt überhaupt Geld für das integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) ausgegeben habe.