Bis zu 16 Stunden lang kann heute die Sonne scheinen - zumindest theoretisch. Der 21. Juni ist für die Menschen auf der Nordhalbkugel der längste Tag des Jahres und zugleich Sommeranfang. Dies passiert, weil die Sonne an diesem Tag den nördlichsten Punkt ihrer Umlaufbahn erreicht.

Sonnenwende wird dieses himmlische Phänomen genannt. Und während es in Deutschland gegen 22 Uhr dunkel wird, bleibt in Ländern wie Schweden, Finnland, Norwegen und Dänemark fast die ganze Nacht hell. Den Tag der Sonnenwende feiern die Nordeuropäer mit dem Mittsommerfest.

In Schweden, zum Beispiel, versammeln sich am Wochenende, das auf den Tag der Sonnenwende folgt, Freunde, Verwandte und Nachbarn auf dem Land. Dort tanzen sie um einen mit Blättern und Blumen geschmückten Baumstamm, die Mittsommerstange. Am selben Wochenende feiern die Finnen, indem sie sich am Ufer eines Gewässers treffen. Es gibt mitgebrachtes Essen und für diesen Anlass gebrautes Bier. Nach ein paar Gläsern davon wird ordentlich Lärm gemacht, das Glück bringen und böse Geister vertreiben soll. Die Dänen und Norweger feiern Mittsommer am Vorabend des Johannistags, am 23. Juni. Das große Feuer, das sie entzünden, soll böse Kräfte fernhalten. Im "Johannifeuer" in Dänemark wird manchmal sogar eine Strohhexe verbrannt.