Schleswig-Holsteins Ärzte und Apotheker würdigen die Berichterstattung der Redaktion zum Thema Gesundheit

Ahrensburg/Kiel. Wenn die Zeitung sich selbst zum Thema macht, dann muss etwas Besonderes passiert sein. Ist es auch: Die Interessengemeinschaft der Heilberufe (IdH) in Schleswig-Holstein hat die Stormarn-Ausgabe des Hamburger Abendblattes mit dem Medienpreis Gesundheit 2010 ausgezeichnet. Am Mittwochabend wurde der mit 2000 Euro dotierte Preis in Kiel überreicht.

Gerd Ehmen, der Präsident der Apothekerkammer Schleswig-Holstein, sagte in seiner Laudatio: "Die Veröffentlichungen in der Stormarn-Ausgabe hoben sich aus der Vielzahl der Bewerbungen durch ihre Themenvielfalt, ihre eigenständigen Recherchen und ihre vorurteilsfreien Aussagen hervor." Die Redaktion zeichne sich dadurch aus, dass sie "für Gesundheitsthemen und Gesundheitspolitik beispielhaft offen und aufmerksam" sei. Der Medienpreis der Interessengemeinschaft der Heilberufe wird seit zehn Jahren vergeben. Die IdH würdigt damit engagierte Beiträge zu den Themen Gesundheit und Gesundheitspolitik in Schleswig-Holstein. Bewerben können sich Journalisten aus den Bereichen Presse, Hörfunk, Fernsehen und neue Medien. Diesmal ging es um Arbeiten, die im vergangenen Jahr gedruckt, gesendet oder ins Internet gestellt worden sind.

Erstmals wurde nun das Wirken einer ganzen Redaktion ausgezeichnet. Gerd Ehmen lobte insbesondere die "investigative Berichterstattung zum Ahrensburger Klinikstreit" und eine Telefonumfrage über Terminvergabe und Wartezeiten in Arztpraxen. "Ärzte und Apotheker geraten in den Medien nicht selten in die Schusslinie unberechtigter Kritik", sagte Kammerpräsident Ehmen. "Deswegen ist es uns besonders wichtig, Journalisten auszuzeichnen, die kritisch, aber auch objektiv berichten."

Ralph Klingel-Domdey, 2010 Redaktionsleiter der Stormarn-Ausgabe und mittlerweile Chef aller Abendblatt-Regionalausgaben, bedankte sich im Namen der Redaktion für die Auszeichnung. Gesundheitsthemen würden weiterhin eine wichtige Rolle spielen, sagte er. "Die Ärzte sollten sich nach den für sie positiven Ergebnissen unserer ersten Umfrage zum Thema Wartezeiten aber nicht zu sicher sein. Die nächste Umfrage kommt bestimmt", kündigte er an. Im Februar 2010 hatte eine groß angelegte Telefonaktion, bei der 70 Praxen in der Region Stormarn getestet wurden, ergeben, dass fast alle Ärzte einen Termin in den nächsten 48 Stunden anbieten konnten.

Die Interessengemeinschaft der Heilberufe in Schleswig-Holstein gibt es seit 1976. Sie ist deutschlandweit einmalig. Ärztekammer und Kassenärztliche Vereinigung, Zahnärztekammer und Kassenzahnärztliche Vereinigung, Apothekerkammer, Apothekerverband und die Psychotherapeutenkammer haben sich in der IdH zusammengeschlossen, um gemeinsam ihre Interessen zu vertreten.

Die siebenköpfige Medienpreis-Jury leitete Frank Jaschkowski, der Geschäftsführer der Apothekerkammer Schleswig-Holstein. Sie hatte diesmal besonders viel Arbeit. Denn aus Anlass des zehnjährigen Bestehens wurden insgesamt drei Preise vergeben. Mit dem zweiten Preis wurde die Kieler ZDF-Korrespondentin Heike Kruse ausgezeichnet. Für ihren Beitrag über Herztransplantationen bekam sie 1000 Euro. Die Jury würdigte damit einen Beitrag, der deutlich mache, wie intensiv sich Ärzte für das Weiterleben von Herzpatienten einsetzen würden. Der dritte Preis, der mit 500 Euro dotiert ist, ging an die RSH-Moderatoren Miriam und Carsten Köthe. In ihrem gemeinsam verfassten Buch mit dem Titel "Teufelchen in der Brust" setzt sich das Ehepaar mit dem Thema Brustkrebs auseinander - eine sehr intime Schilderung aus der Sicht einer betroffenen Frau und ihres Mannes.