Kahlschlag an Timmerhorner Teichen verstieß teilweise gegen Ammersbeker Vorschriften

Ammersbek. Mit einer Entschädigungszahlung an die Gemeinde Ammersbek hat die Auto-Service-Park-Gesellschaft (ASP) - ein Unternehmen der Ahrensburger Kroschke-Gruppe - einen Schlussstrich unter den Streit um rechtswidrig gefällt Bäume an den Timmerhorner Teichen gezogen. Die Firma hat 2400 Euro auf das Gemeindekonto überwiesen. Das Geld muss zweckgebunden ausgegeben werden.

Es ist eine Summe, die relativ gering wirkt angesichts der mehr als 100 Bäume, die im Spätherbst vergangenen Jahres ohne Wissen der Behörden gefällt worden waren (wir berichteten). "Sie richtet sich nach der in Ammersbek gültigen Baumschutzsatzung", sagt Bürgermeister Horst Ansén. "Und in der stehen nur Eichen und Eschen unter Schutz."

Rathaus war erst vier Tage nach Beginn der Arbeiten aufmerksam geworden

Die Ammersbeker Verwaltung war erst vier Tage nach Beginn der Fällarbeiten auf den Fall aufmerksam geworden. Empörte Anwohner hatten sich im Rathaus beschwert. Sie befürchteten, dass die Voraussetzungen für eine Bebauung geschaffen werden sollten. Eine Kontrolle ergab, dass genau 16 Eichen und Eschen abgesägt worden waren. Für jeden dieser Stämme sind laut Satzung 150 Euro zu zahlen. Alle anderen Bäume durfte der Eigentümer absägen.

Horst Ansén hatte sich eigentlich ein anderes Vorgehen vorgestellt. Er hatte die Naturschutzbehörde beim Kreis Stormarn eingeschaltet - in der festen Annahme, dass die Mitarbeiter dort ein Bußgeld wegen Verstoßes gegen den Biotopschutz festsetzen würden. "Aber die Kreisverwaltung hat keinen Grund zum Handeln gesehen", sagt Ansén, "dann blieb uns nur noch unsere Baumschutzsatzung."

Gemeinde prüft Regressansprüche für den Hochwassereinsatz

Ein Vierteljahr nach dem Kahlschlag gab's erneut Ärger um die Timmerhorner Teiche. Nach tagelangen Regenfällen liefen sie über, und die Dämme drohten zu brechen. Ein Wehr war kaputt. Es folgte ein tagelanger Einsatz der örtlichen Feuerwehren, des Technischen Hilfswerks und anderer Hilfsorganisationen. Die entstandenen Kosten beziffert Bürgermeister Ansén mit 46 000 Euro. "Zurzeit lassen wir noch prüfen, inwieweit wir das Geld von ASP zurückfordern können."

Die ASP hatte das 39 Hektar große Areal an der Alten Landstraße zwischen Bramkamp und Schäferdresch im Jahr 2009 für 565 000 Euro ersteigert und kurz darauf erste Pläne für ein Neubaugebiet mit Seegrundstücken vorgelegt. Verwaltungschef Ansén: "Nach diesen beiden Aktionen ist die Neigung in der Politik, den Weg für eine Bebauung zu ebnen, gleich null."