Die Konjunkturumfrage des VSW ergibt: Auftragslage ist gut

Reinbek. Die im Verband der südholsteinischen Wirtschaft (VSW) organisierten 312 Firmen blicken optimistisch in die Zukunft. Dies geht aus der aktuellen Konjunkturumfrage hervor, die gestern in Reinbek vorgestellt wurde. Sie ist nicht repräsentativ, weil die Teilnahme freiwillig ist und deshalb regelmäßig nur etwa 30 Prozent der Firmen die Fragen beantworten, aber sie fängt immerhin ein Stimmungsbild ein.

Und das ist ganz eindeutig positiv. Knapp 91 Prozent der Unternehmen halten ihre Auftragslage für besser und zumindest ebenso gut wie vor Jahresfrist. Und 84 Prozent der Befragten glauben, dass sich die Situation in den kommenden sechs Monaten noch verbessern oder zumindest nicht verschlechtern wird. Damit werden in etwa die Zahlen der Umfrage vom Dezember 2010 erreicht.

"Ausschlaggebend für die gute Stimmung ist ein nach wie vor sehr guter beziehungsweise gleichbleibender Auftragseingang in Höhe von 77 Prozent aus dem Inland", sagte Michael Voigt, der VSW-Vorsitzende. "Der positive Einfluss aus dem Ausland verbleibt gleichbleibend auf einem hohen Niveau, was knapp 25 Prozent der Firmen bestätigten."

Die gute Nachfrage führt zu hohen Investitionen. 91,7 Prozent der Firmen wollen ihre Investitionen in den kommenden sechs Monaten steigern oder zumindest in der geplanten Höhe umsetzen. Auch beim Personal wird ein Wachstum prognostiziert. 48 Prozent der Firmenchefs wollen im kommenden Halbjahr die Zahl ihrer Mitarbeiter aufstocken. Bei der Dezemberumfrage waren es noch 51 Prozent.

Ob der Wunsch nach zusätzlichem Personal verwirklicht werden kann, ist fraglich. Denn der Arbeitsmarkt ist in bestimmten Bereichen leergefegt. "Eine Vielzahl von Betrieben haben erklärt, dass sie Probleme bei der Besetzung freier Stellen haben", sagte Michael Voigt. 35 Prozent der Unternehmer gaben an, keine neuen Mitarbeiter finden zu können. Weitere 30 Prozent sagten, die Stellenbesetzung nur unter Schwierigkeiten durchführen zu können. "Hier ist die Politik gefordert, Rahmenbedingungen zu schaffen, dass es auch für ausländische Mitarbeiter interessant wird, sich auf freie Stellen in Deutschland zu bewerben", sagte der VSW-Vorsitzende. "Nur so können die Unternehmen den Anforderungen des Wettbewerbs unter Berücksichtigung der demografischen Entwicklung gerecht werden."

Von den 312 VSW-Mitgliedsfirmen haben etwa 190 ihren Standort im Kreis Stormarn.