Das 27. Ahrensburger Stadtfest lockte Zehntausende Besucher an. Darunter waren so viele Auswärtige wie noch nie

Mehrere Zehntausend Besucher feierten am Pfingstwochenende bei Live-Musik, Cocktails, Bier und Gegrilltem drei Tage lang beim 27. Ahrensburger Stadtfest - und unter ihnen so viele auswärtige Gäste wie noch nie. "Da der Radiosender 'alster radio 106!8' live vom Stadtfest berichtet hat, sind besonders viele Hamburger nach Ahrensburg gekommen", sagt Veranstalter Götz Westphal, Vorsitzender des Stadtforums. Aber auch Besucher aus Flensburg, Mölln, Bargteheide oder Steinburg machten sich auf den Weg in die Schlossstadt, um bei der großen Party dabei zu sein.

Marie und Sarah, beide zehn Jahre alt, sind mit ihren Müttern aus Hamburg-Öjendorf angereist. Die Mädchen wollen ihr Idol Mehrzad Marashi sehen. Der Gewinner der Castingshow "Deutschland sucht den Superstar 2010" singt auf der Bühne an der Großen Straße unter anderem seinen Siegersong "Don't believe". Begleitet wird er nicht nur von seiner Band, sondern auch vom begeisterten Gekreische vieler Teenager, die sich hinter einer Absperrung drängeln. Sarah und Marie waren bereits eine Stunde vor Auftrittsbeginn an der Bühne und haben einen Platz in der ersten Reihe ergattert. "Wir sind seine größten Fans", sagt Marie und zeigt stolz eine Autogrammkarte, die sie vom Sänger bekommen hat.

Auch Birgit Ohldag und Olaf Stuhr aus Hamburg-Wandsbek feiern zum ersten Mal auf dem Ahrensburger Stadtfest. Sie sitzen vor der Bühne an der Hagener Allee an einem Biertisch und hören Gute-Laune-Musik von der Band "Die Melker". Während die Männer der Oldie-Spaßband davon singen, nach Polen zu fahren um die Autos wiederzuholen, genießt das Pärchen den warmen Sommerabend mit einem Cocktail. "Arbeitskollegen haben uns erzählt, dass es hier ganz toll sein soll", sagt Birgit Ohldag. "Deshalb wollten wir uns das mal anschauen." Die Hamburger wurden nicht enttäuscht. "Die Leute sind vernünftig und nicht zu betrunken. Das ist mir sehr wichtig. Wir werden 2012 bestimmt wiederkommen."

Auf der Bühne an der Großen Straße zeigt derweil eine Tänzerin von Mehrzad Marashis Tanzschule ihr Können. Ines Frankenberg und Mario Martens klatschen begeistert, als die junge Frau in ihrem weißen Kleid über die Bühne wirbelt. Die Flensburgerin und der Möllner haben im Radio von der Veranstaltung gehört. Frankenberg: "Mich interessiert besonders der Mittelaltermarkt. Ich liebe die Musik und die Atmosphäre." Wie Ines Frankenberg und Mario Martens feiert auch der Mittelaltermarkt Stadtfest-Premiere. In der Manhagener Allee buhlen erstmals Zinngießer, Bernsteindreher und Holzschnitzer um die Aufmerksamkeit der Besucher. Händler verkaufen selbst gebackenes Brot, Wildwurst und Met-Bier. Auf der Marktbühne spielt die Gruppe Hinterhof.

Christiane Seebach aus Hamburg-Eimsbüttel ist mit ihren Söhnen Julian und Bastian wegen der Band Strange Moon in die Schlossstadt gekommen. Die vier Musiker aus Hamburg spielen auf der Bühne an der Hagener Allee Folkmusik. "Ich habe den Musikern versprochen, ihren Auftritt hier zu verfolgen", sagt Christine Seebach. "Das sind sehr gute Freunde von mir." Die 42-Jährige hat sich mit ihren Söhnen einen Platz in der ersten Reihe gesichert. Alle Drei halten einen Kunststoffbecher mit einem alkoholfreien Cocktail in der Hand.

Nach dem Auftritt von Strange Moon wollen sie weiterschlendern und sich die vielen Stände auf dem Stadtfest anschauen. "Wenn ich einmal hier bin, bleibe ich natürlich auch länger. Es ist schließlich schön hier: nette Leute, schöne Stände und tolle Musik", sagt Seebach. Außerdem wolle sie die Gelegenheit nutzen und ein paar Freunde aus Ahrensburg auf der Veranstaltung treffen. Wird sie 2012 wiederkommen? "Na klar", sagt die Hamburgerin. "Es ist fantastisch hier."

Stadtfesttouristen sind auch Andreas Funke und seine Tochter Merle. Mit dem Motorrad sind sie aus dem Steinburger Ortsteil Mollhagen in die Schlossstadt gekommen. "Wir sind eine kleine Runde gefahren und wollen nun eine Pause machen und Kaffee und Orangensaft trinken", sagt Andreas Funke, der regelmäßig auf dem Ahrensburger Stadtfest zu Besuch ist. "Das ist eine Veranstaltung, zu der man gern geht." Für Merle ist es dagegen der erste Besuch. Die 13-Jährige sagt: "Nächstes Jahr werde ich vielleicht auch mal mit Freunden herkommen."

Die Freundinnen Petra Homann aus Trittau und Petra Poch aus Kuddewörde sind Stammgäste in der Schlossstadt. "Wir sind jedes Jahr hier, weil es immer wieder gut ist", sagt Petra Homann und trinkt einen Schluck von ihrer Erdbeerbowle. "Und weil es so etwas in Kuddewörde nicht gibt", ergänzt ihre Freundin und lacht. "Die Atmosphäre stimmt einfach. Außerdem geht es in Ahrensburg gesitteter zu als auf anderen Stadtfesten."