Neue Tarife sehen ausschließlich Tageskarten sowie geänderte Öffnungszeiten für Ahrensburger Schwimmbad vor. Stadtverordnete beraten

Ahrensburg. Die Gäste des Ahrensburger Freizeitbads Badlantic müssen sich auf gravierende Änderungen einstellen. Geht es nach den Plänen von Geschäftsführung und Stadtverwaltung sollen ein neues Tarifsystem, geänderte Öffnungszeiten und ein Kombibad (gemeinsame Nutzung des Frei- und Hallenbades) eingeführt werden. In der Konsequenz würde dies bedeuten: Badegäste, die nur bis zu zwei Stunden schwimmen wollen, müssen künftig mehr zahlen. Die Tageskarte hingegen wird günstiger. Zudem wird die Nutzung des Schwimmbads für Gäste eingeschränkt und der Freibadbesuch deutlich teurer.

Hintergrund dieser Änderungen sind die von der Stadt geforderten Sparbemühungen des defizitären Schwimmbads. Zu diesen Bemühungen gehört auch der Plan, die Abrechnungsverfahren mit Vereinen und Schulen zu verändern. Laut Beschlussvorlage soll statt einer Einzelabrechnung eine feste Bahnbelegungsgebühr erhoben werden. Je nach Auslastung kann es so zu erheblichen Mehrkosten für die Nutzer kommen.

"Einsparungen sind leider nicht ohne Schmerzen möglich", sagt Bürgermeister Michael Sarach. "So etwas bedeutet immer Einschnitte. Aber da es die politische Zielvorgabe gibt, das Defizit deutlich zu reduzieren, muss gehandelt werden." Er sehe momentan keine andere kurz- oder mittelfristige Möglichkeit. "Mit bis zu 1, 7 Millionen Euro jährlich hat der städtische Haushalt das Schwimmbad bisher bezuschusst", sagt Sarach, "das kann so nicht bleiben, haben die Stadtverordneten beschossen."

In konkreten Zahlen heißt dies: Der Wirtschaftsplan des Bades sieht für 2011 ein Defizit von rund 1,53 Millionen Euro vor. Mit der Umsetzung des geplanten Sparmaßnahmen-Katalogs könnte diese Zahl im laufenden Jahr auf rund 1,45 Millionen Euro, in einem vollen Betriebsjahr sogar auf rund 1,4 Millionen Euro gesenkt werden - und würde damit immer noch über der vom Hauptausschuss geforderten Defizitabsenkung auf 1,35 Millionen Euro liegen.

Daran dass das Ahrensburger Schwimmbad wie schon seit Jahren rote Zahlen schreibt, werden also auch die geplanten Maßnahmen nicht ändern können. Das sei aber nichts Außergewöhnliches, weiß Branka Trube, Geschäftsführerin der Badlantic GmbH: "Es gibt kein Schwimmbad, das schwarze Zahlen schreibt." "Auch wenn die gewünschte Reduzierung nicht vollkommen erreicht werden kann, ist es wichtig, dass das Bad auf die politischen Vorgaben reagiert", sagt Sarach.

Sollte der Hauptausschuss die Maßnahmen am kommenden Montag beschließen, hieße das: Die bisherigen Zweistunden- und Dreistundentarife, die fünf beziehungsweise sechs Euro kosten, entfallen ersatzlos. Dafür wird ab dem 15. August eine Tageskarte angeboten. Diese kostet für Erwachsene 5,70 Euro statt der bisherigen sieben Euro und auch der Preis der Kindertageskarte wird von vier auf 3,50 Euro abgesenkt. Im Vergleich zu den Tageskartenpreisen anderer Schwimmbäder der Region liegt Ahrensburg über dem Durchschnitt: In Bad Oldesloe kosten die Tageskarten zwei und vier Euro (Kind/Erwachsener), im Bäderland Rahlstedt 2,50/fünf Euro, in Reinbek im Schnitt 3,50/4,50 Euro und im Bäderland Volksdorf 4,20/8,30 Euro.

Zum Sparplan gehört auch, dass das Badlantic von Juni bis August als Kombibad genutzt wird. Durch die entfallenden Freibadmonate Mai und September können Personalkosten gespart werden. Die Preise für ein Kombiticket liegen für Erwachsene bei 5,20 Euro und für Kinder bei drei Euro. Die bisherigen Freibadtarife von drei Euro für Erwachsene und zwei Euro für Kinder bleiben zwar bestehen, sind aber nur gültig, wenn das Hallenbad geschlossen ist, etwa für Wartungsarbeiten.

Auch von der Einführung der sogenannten Verblockungszeiten - jene Zeiten, in denen lediglich Schulen und Vereine das Schwimmbad nutzen - und der damit zusammenhängenden Änderung der Öffnungszeiten wären die Gäste direkt betroffen. Sollte der Ausschuss zustimmen, wäre das Bad nach der geplanten Regelung montags ganztägig, mittwochs zwischen 10 und 19 Uhr und samstags von 7.30 bis 10.30 Uhr komplett reserviert. In diesen Stunden haben Individualgäste keinen Zutritt zum Schwimmbad, außerhalb dieser Zeiten können sie aber das gesamte Bad nutzen. "Durch die Einführung der Verblockungszeiten könnten wir Kassen- und Aufsichtspersonal sparen", sagt Geschäftsführerin Branka Trube.