Landesverband lobt Begrenzung auf wenige Standorte

Ammersbek. Der Landesnaturschutzverband Schleswig-Holstein (LNV) lobt die Gemeinde Ammersbek für ihr Vorhaben, die Flächen für den Bau von Biogasanlagen zu beschränken. Das Konzept sei "landesweit vorbildlich, um dem Wildwuchs von Biogasanlagen entgegenzutreten".

Politik und Verwaltung in Ammersbek wollen durch die Ausweisung von sogenannten Konzentrationsflächen sechs mögliche Standorte im Gemeindegebiet festlegen. Sie nutzen das Mitbestimmungsrecht, das ihnen das Baugesetzbuch einräumt. "Wir wollen keinen Bau verhindern. Aber wir wollen die Ansiedlung privilegierter Vorhaben im Außenbereich steuern", sagt Bürgermeister Horst Ansén. Würde die Gemeinde auf dieses Planungsinstrument verzichten, könnten 14 Biogasanlagen entstehen.

"Ammersbek sorgt dafür, dass wertvolle und empfindliche Naturschutzflächen, Wohngebiete und Erholungsräume nicht beeinträchtigt werden dürfen", sagt der LNV-Vorsitzende Volkher Looft. Die Landesregierung sollte dem Beispiel folgen, um den Maisanbau in empfindlichen Naturräumen einzudämmen. Looft: "Sie hat es in der Hand und kann den Maisanbau in Schutzgebieten verbieten, Wasserschutzgebiete ausweisen, Gewässerrandstreifen vorgeben und die gute fachliche Praxis in der Landwirtschaft per Verordnung konkretisieren." Derzeit widerspreche der Energiemaisanbau gravierend den Grundsätzen von Naturschutz und Landschaftspflege. Die Biogasanlagen seien mit dem ursprünglich verfolgten Ziel einer nachhaltigen, weniger klimaschädlichen Energiepolitik nicht vereinbar.

Ammersbek betritt mit der Planung Neuland. Die Gemeinde wäre die erste in Schleswig-Holstein, die Konzentrationsflächen für Biogasanlagen ausweisen würde. Das Verfahren zur dafür notwendigen Änderung des Ammersbeker Flächennutzungsplanes ist in Gang gesetzt worden.