Am Abend vor Ostersonntag entfachen sie wieder überall: Die Osterfeuer. Mehrere Meter hoch schlagen die Flammen in den dunklen Himmel, während sich die Menschen um das Feuer versammeln und gemütlich etwas essen und trinken.

Woher dieser Brauch kommt und was er ursprünglich zu bedeuten hatte, darüber wird viel spekuliert. Am häufigsten wird erzählt, dass die Flammen den Winter vertreiben und die Sommersonne begrüßen sollen. Auch Hexen und böse Geister soll das Feuer verbannen. Deswegen sind vielerorts Hexenpuppen aus Stroh auf der Spitze des Scheiterhaufens aufgestellt.

Zudem sollen die Flammen für Fruchtbarkeit stehen und damit für eine gute Ernte sorgen. Nachdem das Feuer erlöschen war, wurde früher die Asche auf den Felder verteilt. Weil Holzasche ein guter Dünger ist, hat dies natürlich auch immer gut funktioniert.

Wer das Osterfeuer erfunden hat, darüber scheiden sich ebenfalls die Geister. In einigen Erzählungen heißt es, bereits die Römer hätten lange vor Christi Geburt im Frühling große Feuer entfacht. Einigkeit herrscht aber darüber, dass das Osterfeuer keine Erfindung der Kirche ist. Die Christen sollen diesen Brauch übernommen haben, um die Auferstehung Jesu zu feiern.

So entstand der Brauch, am Osterfeuer die Osterkerze zu entzünden und diese dann feierlich in das dunkle Gotteshaus zu tragen. Dabei singen die Gläubigen dreimal das Lied "Lumen Christi" (Licht Christi), das symbolisch in die Welt getragen wird. Wann und wo im Kreis Stormarn Osterfeuer entzündet werden, steht auf Seite 3.