Auf den Höfen beginnt langsam die Erntezeit. Das Kilogramm kostet momentan zwischen sechs und zehn Euro

Barsbüttel. So langsam steckt der Spargel den Kopf aus dem Sand. Auf dem Soltauschen Hof in Stemwarde gingen am Wochenende die ersten Stangen des begehrten Gemüses über den Ladentisch. Auch auf dem Erdbeerhof Glantz in Delingsdorf und dem Spargelhof Beeck in Hamberge hat der Verkauf begonnen. "Wir ernten, aber noch keineswegs in großen Mengen", sagt Spargelbauer Bastian Soltau. Die nächtlichen Temperaturen seien noch zu kalt für das zarte Gemüse. Das beginnt erst bei einer Bodenwärme von mindestens zwölf Grad, so richtig zu wachsen. Die Spargelbauern sind jedoch zuversichtlich, dass die Saison in wenigen Tagen richtig losgehen wird.

Seit einer Woche beobachtet Bastian Soltau, was sich unter den mit Folie bedeckten Erddämmen tut. Die Folie zieht das Sonnenlicht an und leitet die Wärme in den Boden. Ideale Bedingungen zum Wachsen und Garant für eine hohe Qualität. Auf acht Hektar baut Familie Soltau seit 1985 weißen und grünen Spargel an.

Gleich am Ortseingang liegt eine der Flächen. Die schnurgerade gezogenen Erdwälle sind mit heller Kunststofffolie bedeckt und glitzern bei Sonnenschein. "Mit den Folien können wir das Wachstum des Spargels steuern und die Ernte gleichmäßig auf die Saison verteilen", sagt Bastian Soltau. Direkt auf den Dämmen liegt die schwarze Folie, darüber wird die durchsichtige Kunststofffolie auf Bogen gespannt, die sich wie ein Tunnel über dem Spargeldamm wölbt. Das habe den Effekt eines Mini-Gewächshauses, sagt der Spargelbauer.

Er ist zuversichtlich, dass er im Laufe der Woche auch den ersten grünen Spargel anbieten kann. Der finde jedes Jahr seine Liebhaber, könne jedoch mit dem weißen nicht konkurrieren.

Wie viel er in diesem Jahr ernten wird, kann Soltau noch nicht abschätzen. Generell könne die mehrjährige Pflanze, die etwas 35 Zentimeter unter der Oberfläche überwintert, auf einem Feld etwa zehn Jahre lang geerntet werden. Danach sinken die Erträge, und ein neues Feld muss gesucht werden. Drei Jahre gehen dann ins Land, bevor die neue Fläche den vollen Ertrag bringt. "Was ich dieses Jahr im April gepflanzt habe, kann ich nächstes Jahr eine Woche lang beernten, 2013 vier Wochen lang und erst 2014 eine ganze Saison, sagt Bastian Soltau.

Spargel ist pflegeintensiv, die Ernte immer noch reine Handarbeit. Das hat seinen Preis. Derzeit wird ein Kilo, je nach Qualität, Umfang und Länge der Stangen, für sechs bis zehn Euro verkauft. Soltau: "Spargel ist Tagesgeschäft. Bei Kälte stagniert die Ernte." Wenn in den kommenden Tagen aber ordentlich die Sonne scheine und mehr weiße Stangen in den Handel kommen, werde der Preis wohl noch etwas sinken.

Auch auf dem Erdbeerhof Glantz haben sich die Kunden am Wochenende mit dem ersten heimischen Spargel der Saison versorgt. Das Gemüse, das hier angeboten wird, kommt von einer Anbaugemeinschaft in Niedersachsen. Dort wird Spargel wegen des sandigen Bodens bundesweit am häufigsten geerntet. Die Verkaufsstände stehen schon bereit. Sie kommen aber erst zum Einsatz, wenn die großen Mengen geerntet werden. Die Erdbeerhof-Gastronomie hat sich bereits ganz auf das Saison-Gemüse eingestellt. Ab sofort gibt es jeden Montag ab 17 Uhr das Spargelbüffet. Enno Glantz ist zuversichtlich, dass zu den Osterfeiertagen überall Spargel angeboten wird.

Ähnlich optimistisch zeigt sich Matthias Beeck. "Man kann Spargel zu Ostern einplanen", sagt der Hamberger Spargelbauer. Er habe mit dem Stechen doch recht früh begonnen. "Wir sind zwei Wochen vor dem üblichen Saisonstart. Voriges Jahr haben wir um den 20. April mit der Ernte begonnen, vor zwei Jahren um den 14. April herum.

Eindeutiger ist das Ende einer Saison: der 24. Juni, der Johannistag. Eine Bauernregel besagt: "Kirsche rot, Spargel tot".