Ampelschaltung ändern

"Ahrensfelder ziehen die Notbremse"

Bürger im Ahrensburger Ortsteil klagen über Lkw-Verkehr und Raser.

Bevor wir vor eineinhalb Jahren nach Stormarn gezogen sind, haben wir jahrelang die beschriebene Abkürzung über Ahrensfelde und die Straße Brauner Hirsch nach Hamburg benutzt. Das Problem ist für die Anwohner sicher gravierend, es ist aber auch zu einem guten Stück selbst produziert. Die Ampel B 75/Brauner Hirsch zeigt ungefähr gleich lange Grün für beide Richtungen. Warum wird hier die Hauptverkehrsstraße nicht klar bevorzugt? An vielen Kreuzungen entlang der B 75 zwischen Ahrensburg und Hamburg ist zu beobachten, dass kleinen Nebenstraßen gleich lange Grünphasen zugestanden bekommen wie die Hauptstraße.

Aus einer Nebenstraße wie Brauner Hirsch sollten pro Minute nicht mehr als ein bis zwei Fahrzeuge auf die B 75 hinauffahren können, dann würde der Verkehr auf der Bundesstraße entsprechend schneller fließen. Ein grundlegend neues Ampelkonzept für die B 75 würde nach einer gewissen Übergangszeit auch das Problem in Ahrensfelde lösen, ohne teure Ortsumgehungen planen zu müssen. Schließlich fährt niemand gerne freiwillig Slalom um parkende Autos auf schmalen Dorfstraßen.

Volker Gast, Ammersbek

Bürgerunfreundlicher Plan

"Kommt das gemeinsame Standesamt?"

Glinder Politiker wollen jetzt doch Nachverhandlungen für eine Kooperation mit Reinbek.

Man wundert sich, wie in Glinde Politik funktioniert. Am 24. Februar hat die Stadtvertretung den Abschluss eines Vertrages über ein gemeinsames Standesamt (Reinbek) bei Stimmengleichheit abgelehnt. Sicher peinlich für den Bürgermeister, trotzdem eine eindeutige Entscheidung. Knapp einen Monat später beschließt der Hauptausschuss trotzdem, den Bürgermeister aufzufordern, mit Reinbek nachzuverhandeln. Sicher mit dem Ziel, diesen Vertrag, insbesondere den Paragraf 3 "Organisation" mit dem Thema "Trautage" und Organisationshoheit Reinbeks für Glinde doch noch akzeptabel zu gestalten. Warum ist das nicht vorher geschehen?

Die Reaktion Reinbeks spricht für sich: Der Bürgermeister will sich nicht festlegen. Die Verhandlungen mit Wentorf haben Vorrang. Das Problem mit den Trautagen für die Glinder, die sich in Glinde trauen lassen wollen, ist jedenfalls nicht gelöst. Jährlich vollziehen hier mehr als 100 Paare ihre Eheschließung. Ein würdiges Trauzimmer wird im Gutshaus vorgehalten, und Trauungen sind sogar am Sonnabend möglich. Künftig steht nur ein begrenztes Kontingent an Tagen zur Verfügung. Gleichzeitige Eheschließungen etwa im Reinbeker Schloss und im Gutshaus Glinde sind wegen begrenzter Personalressourcen nicht möglich. Falls Wentorf sich anschließt, dürfte es noch enger werden. Brautpaaren dürften auch die deutlich höheren Kosten (Nutzung Schloss 150 Euro, Räume außerhalb des Reinbeker Rathauses 80 Euro) kaum bekannt sein.

Der Plan bedeutet für Glinder Umstände durch längere Wege-, eventuelle Wartezeiten und schlechte Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Auch wenn die Stadtverwaltung um eines vermuteten Einspareffektes von 15 000 Euro willen die Verschlechterungen für "angemessen und zumutbar" hält, bleibt das gemeinsame Standesamtes ein bürgerunfreundlicher Plan, der auch durch Nachverhandlungen nicht besser wird.

Hans-Jürgen Preuß, Glinde

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