Ahrensburg reduziert Baumöglichkeiten an der Hansdorfer Straße. Anwohner weiter unzufrieden

Ahrensburg. Im Streit um die Bebauung an der Hansdorfer Straße in Ahrensburg ist ein Kompromiss in Sicht. Stadtplaner Bernd Schürmann präsentierte einen geänderten Entwurf im Bauausschuss, in dem nur noch fünf statt sechs Wohnblocks für das Grundstück der Sparkassen-Erschließungsgesellschaft (SEG) vorgesehen sind. Außerdem soll für das ganze eine Grundflächenzahl (GRZ) von 0,25 statt 0,3 gelten, was die Baumöglichkeiten ebenfalls einschränkt.

150 Stellungnahmen zum B-Plan 91 wurden bearbeitet. "In meiner 20-jährigen Berufszeit hatte ich noch nie so viel", sagte Schürmann. Für einige Grundstücke hat er etwas größere Baufenster eingezeichnet, wenn dies von den Eigentümern gewünscht und möglich war.

Zusätzlich hat der Bauausschuss die Geschossflächenzahl (GFZ), die bisher nicht extra begrenzt war, auf maximal 0,4 festgesetzt. Ausnahmen gelten für niedrige Garagen und Zufahrten. Stadtplaner Schürmann erläuterte seine neue Zeichnung: "In der geänderten Konzeption haben wir nur noch fünf statt sechs Baufelder. Dadurch können die Bäume am Hugo-Schilling-Weg inklusive der Stieleiche erhalten bleiben, und auch die Vorgartenzonen bleiben." Einige Anwohner hatten die stark verkürzten Vorgärten an der Hansdorfer Straße im ursprünglichen Entwurf besonders kritisiert.

Politiker stimmen dem neuen Entwurf mit großer Mehrheit zu

"Es ist einerseits lobenswert, dass die Verwaltung und Politik auf uns gehört hat und das Stadtbild durch die Umsetzung einiger unserer Vorschläge geschützt wird", sagt Ketilbjörn Tryggvason, ein Sprecher der Anwohnerinitiative. Mit der Einführung der GFZ von 0,4 werde eine extreme Verdichtung verhindert.

Darüber hinaus gebe es auch einige Korrekturen - so seien die traditionelle Vorgartenzone berücksichtigt und einige schutzwürdige Bäume gerettet worden. "Auf der anderen Seite wird die Interessengemeinschaft mit der Einführung einer GFZ von umgerechnet 0,55 auf dem 6674 Quadratmeter großen Grundstück der SEG massiv gestraft", sagt Tryggvason, "unser Kompromissvorschlag sah eine GFZ von 0,4 vor. Im Gebiet ist eine GFZ von 0,23 üblich." Die Anwohner seien schockiert, dass dem Investor "ein solches Geschenk" gemacht werde.

"Wir müssen den Spagat schaffen zwischen einem lohnenden Bauvorhaben für den Investor und dem Erhalt des Charakters des Wohngebiets", sagte der Bauausschuss-Vorsitzende Jörg Hansen (Grüne). Und Carola Behr (CDU) betonte: "Wir sind schon vier Jahre dabei. Die Anwohner und auch wir müssen endlich zur Ruhe kommen." Die Politiker votierten bei nur einer Gegenstimme für den B-Plan, der erneut zwei Wochen öffentlich ausgelegt wird. "Der Knoten ist durchschlagen", sagt Matthias Bernhard von der SEG, "wir haben viele Kaufinteressenten vertrösten müssen, doch jetzt können wir mit der Planung beginnen."