Weichen kaputt, Kinder an den Gleisen: Züge nach Ahrensburg fielen aus oder kamen später

Ahrensburg. Für viele Bahnreisende zog sich die Zeit bis zum Feierabend am Mittwoch und auch schon am Dienstag ärgerlich in die Länge. Mehrere Regionalzüge waren an beiden Nachmittagen auf der Strecke Hamburg-Ahrensburg ausgefallen. Grund dafür waren defekte Weichen im Bereich des Hauptbahnhofs. Am Dienstag hatten zudem an den Gleisen spielende Kinder den Bahnverkehr behindert. Zwei Strecken mussten deshalb vorübergehend gesperrt werden.

Nur noch im Schneckentempo ging es am Dienstag auf der Strecke Hamburg-Lübeck voran. Weil Bahnmitarbeiter bei Routineüberprüfungen Schäden an den Weichen festgestellt hatten, durften die Regionalbahnen in Richtung Lübeck ab 15.45 Uhr nur noch mit fünf Kilometern pro Stunde aus dem Hauptbahnhof fahren - aus Sicherheitsgründen, wie Bahnsprecher Dirk Pohlmann erklärte. Allein dadurch sei es zu zehn- bis 15-minütigen Verspätungen gekommen. Wegen Stauungen habe sich die Bahn dann dazu entschlossen, die Züge zwischen Hamburg und Ahrensburg kurzzeitig zu streichen. "Dadurch sind jede Stunde zwei Verbindungen je Fahrtrichtung ausgefallen", so Pohlmann. Die Regionalexpresszüge dagegen wurden über die Güterumgehungsbahn im Süden Hamburgs Richtung Lübeck umgeleitet. Um die Strecke nach Ahrensburg wieder bedienen zu können, habe die Bahn ab 19 Uhr die Regionalzüge dann zwischen Hasselbrook und Bad Oldesloe pendeln lassen. Reisende mussten auf die S-Bahn ausweichen.

Am Mittwochmorgen fuhren die Bahnen zunächst wieder planmäßig. Gleisbauer hätten mit Hochdruck an den Weichen gearbeitet, so Pohlmann. Zwischen 16 und 18.30 Uhr mussten jedoch erneut Weichen repariert werden. "Deswegen kam es wieder zu vier Zugausfällen zwischen Hamburg und Ahrensburg." Weitere Verzögerungen werde es in den nächsten Tagen aber nicht mehr geben. Zwar müssten weitere der 25 bis 30 Jahre alten Weichen erneuert werden, die Arbeiten würden aber nachts erledigt.

Pohlmann räumte ein, dass die Informationen an die Reisenden am Dienstag "vorübergehend nicht optimal" gewesen seien. "Das lag daran, dass wir mehrere Probleme auf einmal hatten." Denn zusätzlich habe die Bahn noch zwei Strecken sperren müssen, weil spielende Kinder an den Gleisen gemeldet worden waren. Im Bereich Hasselbrook hätten Kinder eine Bahn mit Schottersteinen beworfen. Später seien auch Kinder auf der Umleitungsstrecke der Regionalexpresszüge bei Lokstedt an den Gleisen gewesen. "Dadurch ist der gesamte Zeitplan noch mehr durcheinandergeraten", so Pohlmann. "Es ist ärgerlich, dass es dadurch immer wieder zu Verzögerungen im Bahnverkehr kommt. Aus Sicherheitsgründen sperren wir dann die Strecke." Pohlmann appelliert an Eltern, ihre Kinder stärker über die Gefahren an Bahntrassen aufzuklären.

Auf nächtliche Fahrplanänderungen müssen sich Bahnreisende an den kommenden beiden Wochenenden zwischen Hamburg und Ahrensburg einstellen. Der Bahnübergang Dassauweg zwischen Rahlstedt und Ahrensburg wird zurückgebaut. Die Bahn informiert an den Bahnhöfen über Lautsprecher und Aushänge.