Beim landesweiten Umweltputztag füllen Freiwillige in Barsbüttel, Reinbek und Bad Oldesloe zahlreiche Abfalltüten

Barsbüttel/Reinbek. Stormarn hat sich am Wochenende für den Frühling rausgeputzt. In den Gemeinden und Städten beteiligten sich zahlreiche umweltbewusste Helfer an der Aktion "Unser sauberes Schleswig-Holstein" und sammelten in Grünanlagen, Parks und Wäldern Müll. Sie durchkämmten Felder und Wiesen und füllten Dutzende von Säcken mit Verpackungen, Plastik- und Glasflaschen.

In Barsbüttel trafen sich am Sonnabend um 10 Uhr 15 freiwillige Helfer und entmüllten die Feldmark. Auch die Geschwister Line und Kevin hatten sich Arbeitshandschuhe angezogen und sammelten weggeworfene Zigarettenschachteln und Plastikbecher auf. Neidisch auf die Kinder, die in der Nähe auf dem Fußballplatz spielten, waren der Neunjährige und die Elfjährige nicht. "Das macht doch Spaß", sagte Line, hob die Verpackung eines Schokoriegels auf und warf sie in einen blauen Plastiksack. Ihr Bruder kroch indes durch ein Gebüsch und zog aus einem Laubhaufen einen Joghurtbecher hervor. "Es ist wichtig, dass die Kinder früh lernen, auf ihre Umwelt zu achten", sagte ihr Vater Tobias Fritsch. "Und da wir sowieso gern draußen sind, hat das mit der Putzaktion ganz gut gepasst."

Initiiert wurde der Frühjahrsputz vom Barsbütteler Bürgerverein. "Wir sind zuvor mit dem Fahrrad durch die Gemeinde gefahren und haben geguckt, an welchen Stellen besonders viel Müll rum liegt", sagte Wilma Westphal vom Bürgerverein, der sich bereits zum 34. Mal an der landesweiten Aktion beteiligt. "Zum Glück gibt es hier von Jahr zu Jahr weniger Abfall, der sorglos weggeworfen wird", sagte Westphal. "Die Feldmark ist aber immer besonders stark verschmutzt." Das liege vor allem daran, dass an die Felder die Gemeinschaftsschule und Sportverein grenzen.

Neben dem üblichen Müll sammelten die Barsbütteler unter anderem Gasbrenner und Schuhe auf. "Aus einem Bach haben wir sogar Fahrradreifen gezogen", sagte Westphal. In Reinbek fanden die Kinder der Jugendfeuerwehr sechs kaputte Windschutzscheiben, die jemand illegal im Wald am Glinder Weg entsorgt hatte. Die zehn jungen Helfer füllten in rund dreieinhalb Stunden 30 Säcke mit Müll. Sie gingen auch Wanderwege in der Stadt ab und sammelten am Rande des Gewerbegebiets am Senefelder Ring Abfall von den Wiesen. "Hier liegt immer sehr viel Müll rum", sagte ein Reinbeker Feuerwehrmann, der die Kinder begleitete. "Denn hier übernachten oft Fernfahrer in ihren Lastwagen." Schnapsflaschen, Lebensmittelverpackungen und zerknüllte Zeitungen lagen zwischen den Büschen und auf den Wiesen.

"Mir macht das richtig Spaß", sagt Rufus, einer der jungen Freiwilligen von der Jugendfeuerwehr. Dem Elfjährigen geht es dabei nicht nur um das Aufräumen. "Mir gefällt, dass wir als Gruppe etwas zusammen machen. Außerdem gibt es nach der Putzaktion an der Wache warme Erbsensuppe."

In Bad Oldesloe hatten am Sonnabend die Grünen zum Naturputztag aufgerufen. Mit sechs Mann räumten die Umweltfreunde Müll an der Grabauer Straße weg. Besonders verschmutzt war die rund 600 Meter lange Strecke zwischen der Grundschule West und der Theodor-Storm-Straße. Dort fand die Putzkolonne unter anderem Autozierfelgen und alte Matratzen. Hartmut Jokisch von den Grünen sagte: "Ich kann mich jedes Jahr erneut aufregen, mit welcher Gedankenlosigkeit Autofahrer ihre Umwelt verschandeln."