“Atomkraft? Nein danke“: Diesen Ausspruch kennt ihr wohl alle. Millionenfach findet man ihn auf dem bekanntesten aller Anti-Atomkraft-Logos, der lachenden orange-roten Sonne auf gelbem Grund.

Erfunden hat das Symbol die Dänin Anna Lund. Mit einem Wachsmalstift zeichnete sie vor fast 36 Jahren in ihrem Studentenzimmer im dänischen Aarhus die Sonne auf ein Blatt Papier. Schnell wurde das Logo in Dänemark zum Zeichen des Protests gegen die Kernkraft. Die ersten Buttons wurden noch mit einer völlig veralteten Maschine gedruckt und bei Protesten am 1. Mai verkauft. Von da an waren die Anstecker auch bei anderen Demonstrationen gegen die Atomkraft nicht mehr wegzudenken. Anna Lund hatte eine richtige Marke erfunden. Positiv und freundlich soll die lachende Sonne sein, aber vor allem eine höfliche und doch eindringliche Antwort auf die Frage nach der Kernenergie geben: "Atomkraft? Nej tak" heißt der Spruch im dänischen Original.

In 45 Sprachen wurde er schon übersetzt, darunter auch ins Baskische (Nuklearra? Ez Eskerrik Asko) und Gälische (Cumhachd Niuclach? Cha Ghabh Idir). Mittlerweile ist das Symbol in ungezählten Ländern auf Ansteckern, Autoaufklebern, T-Shirts, Einkaufstüten, Plakaten und vielen anderen Dingen zu sehen. Reich wurde Anna Lund mit ihrem Entwurf allerdings nicht. Zwar ist das Motiv in der Europäischen Union (EU) als Warenzeichen eingetragen, bei jeder Nutzung muss aber nur ein kleiner symbolischer Betrag an die dänische Stiftung gegen Atomkraft gezahlt werden.

Der Originalentwurf ist im Dänischen Nationalmuseum in Kopenhagen zu besichtigen. Im Deutschen Historischen Museum in Berlin ist auch ein Button zu finden. Ein wenig verändert hat sich die lachende Sonne inzwischen auch: Aus den Augenstrichen sind Pupillen geworden.