Sie sind die lautlosen Jäger der Nacht: Fledermäuse.

In Ammersbek haben sich die Tiere in einer mehr als 400 Jahre alten Eiche ein Winterquartier eingerichtet. Dort halten sie ihren Winterschlaf. 2009 hat der Zoologe Thomas Behrends vom Naturschutzbund (Nabu) Schleswig-Holstein in Ammersbek erstmals eine Rauhautfledermaus gesehen. Sie purzelte aus der alten Eiche heraus und ihm entgegen.

Rauhautfledermäuse können fünf bis sechs Zentimeter groß werden. Mit ausgebreiteten Flügeln messen sie von einer Seite zur anderen bis zu 25 Zentimetern. Sie ernähren sich von kleinen Insekten und gehören zur Familie der Glattnasen. Im Gegensatz zu anderen Fledermausarten haben sie aber keine Nasenaufsätze, um Schallwellen in die richtige Richtung zu leiten.

In Ammersbek gibt es jedoch ein Problem: Die Eiche, in die sich die Fledermäuse so gern zurückziehen, steht mitten auf einer Pferdeweide. In den vergangenen Jahren trampelten die Pferde immer wieder mit ihren eisenbeschlagenen Hufen auf den Wurzelhälsen, die aus der Erde herausragen, herum. Pilze und Bakterien konnten dadurch in die Eiche eindringen und haben sie geschädigt.

Um das Zuhause der Fledermäuse zu retten, hat sich die Ammersbeker Nabu-Gruppe für eine Baumsanierung eingesetzt. Dafür haben die Naturschützer sogar vom Landwirtschaftsministerium in Kiel Geld bekommen. So konnten sie Biotop-Baumkletterer bezahlen, die sich um die verletzte Eiche kümmerten. Damit die Pferde das Winterquartier der Fledermäuse nicht noch einmal verletzen, soll die Eiche nun eingezäunt werden.