Polarisieren und provozieren

"Handschlag der Hoffnungsträger"

Auf dem SPD-Kreisparteitag in Glinde demonstrierten Ralf Stegner und Torsten Albig Geschlossenheit.

Starkes Duo, zwei kluge Köpfe, Hoffnungsträger: Derartige Äußerungen zur Doppelspitze Stegner/Albig belegen das alarmierende Ausmaß an Realitätsverlust unter den Funktionären der schleswig-holsteinischen SPD. Ralf Stegners Politikauffassung erschöpft sich im Polarisieren und Provozieren; als Inhaber von Führungsämtern in der Ministerialverwaltung und Landespolitik seit 1996 ist er mitverantwortlich für die Fehlentwicklungen, unter denen Schleswig-Holstein leidet; als Spitzenkandidat 2009 verantwortet er das schlechteste SPD-Ergebnis der Nachkriegszeit; mehr als zwei Drittel der eigenen Parteimitglieder wünschen ihn nicht als erneuten Spitzenkandidaten.

Unter seiner Führung scheut sich die Partei nicht, mit der angeblich so verhassten CDU gemeinsam zu taktieren, wenn es um ein Wahlrecht geht, das den großen Parteien möglichst viele Direktmandate sichert. Angesichts einer solchen Bilanz verwundert es nicht, dass Stegner hinter dem Frontmann Torsten Albig offensichtlich weiterhin die politischen Fäden ziehen will. Was dagegen verwundert, ist die Politikunfähigkeit eines SPD-Landesverbands, der bereit zu sein scheint, dies zuzulassen, und offensichtlich unfähig oder unwillig ist einzusehen, dass eine Stegner-SPD in jeglicher Form unwählbar bleibt - und das in Zeiten, da eine wirkungsvolle und überzeugende Alternative zur CDU/FDP-Landesregierung bitter notwendig ist.

Andreas Puth, Bargteheide

Auf der Durchreise

"Ein Schwan wirbt fürs Reiseziel Stormarn"

Mit einem neuen Logo stellt die Tourismusmanagerin ihr erstes Projekt vor.

Warum sollte ein Tourist in Stormarn Urlaub machen? Stormarn hat weder Berge noch Meer, und nennenswerte Wälder gibt es auch nicht, dafür aber jede Menge Gewerbegebiete. Touristen befinden sich praktisch nur auf der Durchreise in die wahren Urlaubsregionen, legen vielleicht einen Stopp in Ahrensburg ein (wegen des Schlosses) oder besuchen Verwandte.

Da hilft auch ein neues Tourismuslogo nur wenig.

Hellmut Rucks, Ahrensburg

Der Wut Luft machen

"Pro Siek kämpft für eine Sackgasse"

Anlieger des Fichtenwegs und der Neuen Straße schließen sich zu Interessengemeinschaft zusammen.

Seit Monaten verfolge ich die Entwicklung rund um den B-Plan 13 A. Bereits im Vorfeld haben sich Bürgerproteste geregt und auch schon sehr früh wurde der Bauausschuss auf die Bedenken aufmerksam gemacht. Weit im Vorfeld wurden auch etliche Verbesserungsvorschläge gemacht. Doch kein einziger von den Sieker Bürgern vorgebrachter Verbesserungsvorschlag floss in die weitere Planung mit ein. Trotz mehrfacher Beteuerungen des Bauausschussvorsitzenden. Sieht so Bürgerfreundlichkeit aus?

"Pro Siek" ist unser Bürgerorgan. Lediglich die FDP hat sich mit uns Bürgern an einen Tisch gesetzt. Die CDU und die SPD haben Gespräche mit uns konsequent abgelehnt. Und das, obwohl wir Bürger durch die Planungen der Parteien direkt betroffen sind.

Die Politiker sind aufgefordert, die Stimme des Volkes abzuhören und nicht einen alten Bebauungsplan aus den 1980er Jahren durchzudrücken, als es die Umgehungsstraße in Siek noch nicht gab. Das hat viel mit Planwirtschaft gemeinsam.

Wir Bürger wünschen uns doch nur einen lebenswerten Raum. Die Planungen des Bauausschusses bewirken genau das Gegenteil, und deshalb braucht die Gemeinde sich nicht zu wundern, wenn wir auf die Straße gehen und unserer Wut Luft machen. Bereits auf dem sogenannten Informationsabend war die Wut von mehr als 80 Bürgern klar und deutlich zu spüren.

Heinrich Steinkamp, Siek

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