Das Moor ist für viele Menschen eine wirklich unheimliche Sache.

Die Füße finden in dem nassen Untergrund keinen richtigen Halt, Spaziergänger können schnell einmal einsacken. Und wenn es ganz schlimm kommt, werden Tiere und Menschen einfach hinuntergesaugt und können sich nicht mehr befreien. Das kommt daher, dass Moore eigentlich so etwas sind wie riesig dicke Pflanzenkissen. Entstanden sind sie nach der letzten Eiszeit vor vielen tausend Jahren. Die Reste von abgestorbenen Pflanzen lagen im flachen Wasser so dicht aufeinander, dass keine Luft mehr herankam.

Die Pflanzenreste konnten nicht richtig verrotten und daraus entwickelte sich über die Jahrtausende hinweg der schwammige, wasserhaltige Untergrund der Moore. Er wird auch Torf genannt. Getrocknet ist dieser Torf ein prima Dünger und ihr kennt ihn vielleicht aus dem Garten. Früher wurde Torf auch in Öfen zum Heizen verbrannt. Die Asche streuten viele Leute dann auf die Felder als Dünger.

Heute gibt es nicht mehr so viele Moore. Sie stehen häufig unter Naturschutz, weil es dort Pflanzen und Tierarten gibt, die sonst nirgendwo vorkommen. Und die Menschen in der Vergangenheit viele Moore gern mit Hilfe von Kanälen trocken gelegt haben, um weitere Ackerflächen zu gewinnen.

Eine besonders unheimliche Sache sind die Moorleichen. Das sind die Reste von Menschen, die vor vielen hundert Jahren im Moor versunken sind und heute durch Zufall beim Torfabbau gefunden werden. Weil die toten Körper im Moor nicht verwesen, da sie völlig im Pflanzenkissen von der Luft abgeschlossen sind, lassen sich an einigen sogar noch Haare und Haut erkennen. Deshalb sehen sie besonders schaurig aus. In manchem Naturkundemuseum, wie in Schleswig, könnt ihr heute noch Moorleichen sehen.