Wird das Bargteheider Stadthaus in Siegfried-Lenz-Haus umgetauft? Anlässlich seines 85. Geburtstages ist die Diskussion aufgelebt.

Bargteheide. "Das wäre eine Möglichkeit, die sich in der Tat anbietet. Denn hier sind die Volkshochschule und die Stadtbibliothek untergebracht. Es gäbe also einen direkten Bezug zu Literatur und Bildung", sagt Mathias Steinbuck, der Vorsitzende des Kulturausschusses. Der 85. Geburtstag des Schriftstellers und die Erinnerung an seine Zeit in Bargteheide haben die Diskussion wieder aufleben lassen, ein Gebäude nach ihm zu benennen. Knapp drei Jahre lebte Lenz im Tremsbütteler Weg 7, in einem Zimmer unterm Dach, das ihm als Studentenbude diente - vermietet von der Familie Schulz.

Der Ausschussvorsitzende will das Thema in der April-Sitzung auf die Tagesordnung setzen. "Nach einer Vorab-Information werde ich die Fraktionen bitten, in die Beratung zu gehen. Vielleicht kommen ja auch noch andere Vorschläge. Da möchte ich der Politik nicht vorgreifen", sagt Steinbuck, der bisher noch nicht wusste, dass ihn etwas ganz Persönliches mit Lenz verbindet: die Liebe zum Handball. Der Schriftsteller spielte in Bargteheide. Und auch Steinbuck ist seit vielen Jahren als Handballer im TSV aktiv.

Die neue Kreiskulturreferentin Friederike Daugelat begrüßt den Vorschlag: "Lenz so zu ehren, ist eine gute Idee. Er ist ein Schriftsteller von nationalem Rang. Er hat Zeitströmungen immer kritisch begleitet und den gesellschaftlichen Diskurs angestoßen." Das Stadthaus umzutaufen, wäre auch aus ihrer Sicht überlegenswert. Zumal der bisherige Name nicht sonderlich prägnant oder typisch für Bargteheide sei.

"Das Stadthaus würde passen", sagt auch Herbert Sczech, Büroleiter im Bargteheider Rathaus. Sollte der Kulturausschuss eine entsprechende Empfehlung geben, müssten zunächst die Persönlichkeitsrechte des Schriftsteller geklärt werden. Sczech: "Und zum Schluss müsste die Stadtvertretung beraten und beschließen."