Betreiber müssen zunächst ein Wärmekonzept vorlegen. Zudem wird der Flächennutzungsplan geändert und ein Bebauungsplan aufgestellt.

Steinburg. Die Betreiber der Biogasanlage an der Viehkatenstraße im Steinburger Ortsteil Sprenge können die Anlage erweitern, wenn sie ein schlüssiges Wärmekonzept vorlegen. Diese Bedingung knüpften die Gemeindevertreter an ihren Beschluss, den Flächennutzungsplan zu ändern und einen Bebauungsplan aufzustellen. Beides ist die Voraussetzung dafür, dass ein zweiter Motor zur Stromerzeugung grundsätzlich aufgestellt werden kann. Bürgermeister Heino Doose begrüßt die Entscheidung. Er sagt: "Die Vorgaben sind klar. Wir wollen ein Wärmekonzept, das eine Auslastung von mindestens 70 Prozent hat. Die Betreiber wissen jetzt, woran sie sind."

"Wir wollen verhindern, dass die Wärme einfach in der Luft verpufft"

Die Kommunalpolitiker hatten sich mit dem Vorhaben der Betreiber intensiv auseinandergesetzt. Zwei interfraktionelle Sitzungen mit einem neutralen Fachmann gab es. Einen mehrheitsfähigen Konsens fanden sie jedoch nicht. So sei auch bei der Gemeinderatssitzung noch heiß diskutiert worden, sagt Doose. Manche wollten die Abstimmung gar vertagen. Erst der Vorschlag, dass die Gemeinde ein Wärmekonzept verlangen sollte, habe auch die letzten Zweifler zu einem Umdenken veranlasst. Die Sitzung sei für zehn Minuten unterbrochen worden, damit sich die Fraktionen noch einmal beraten konnten. Danach sei die Marschrichtung klar gewesen, sagt der Bürgermeister. 15 der 17 Gemeindevertreter stimmten der Planänderung schließlich zu. Der Bürgermeister sagt: "Wir wollen verhindern, dass die entstehende Wärme einfach so in der Luft verpufft."

Anlage an der Viehkatenstraße ging ohne Wärmekonzept ans Netz

Die Biogasanlage an der Viehkatenstraße ist Ende vergangenen Jahres ans Netz gegangen. Ein Wärmekonzept haben die Betreiber nicht erarbeitet. Da es sich um ein so genanntes privilegiertes Vorhaben handelte, hatte die Gemeinde bisher wenig Einfluss. Der Antrag auf Erweiterung aber geht über den privilegierten Bereich hinaus. Die Gemeinde hat über die Bauleitplanung nun durchaus die Möglichkeit, das Vorhaben zu steuern. Die Betreiber der Biogasanlage werden ihre Hausaufgaben nun machen müssen. Ohne ein Wärmekonzept, das von der Gemeinde nicht akzeptiert wird, bekommen sie keine Genehmigung, die Anlage zu vergrößern.

Heine Doose sagt: "Was sie mit der Wärme beheizen, ist ihre Sache." Die Schule in Mollhagen wäre ein möglicher Abnehmer.